GA-Leser kritisieren geplante Kontrolle Unverständnis über den Hundezensus

Bonn · Überwiegend mit Unverständnis haben viele Leser auf der Facebook-Seite des GA auf die Ankündigung der Stadt Bonn reagiert, ab September eine Bestandsaufnahme der Bonner Hunde durchführen zu lassen.

Überwiegend mit Unverständnis haben viele Leser auf der Facebook-Seite des GA auf die Ankündigung der Stadt Bonn reagiert, ab September eine Bestandsaufnahme der Bonner Hunde durchführen zu lassen. Die meisten halten das schlichtweg für Ressourcenverschwendung, weil die dafür eingesetzten zwei städtischen Mitarbeiter sämtliche rund 166 000 Haushalte in Bonn persönlich aufsuchen sollen.

Zahlreiche Leser sprechen sich vielmehr für die Abschaffung der Hundesteuer aus. Sie belaste die Hundehalter, und für die Verwaltung stehe der Aufwand in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Ein Halter muss derzeit in der Regel für einen Hund 162 Euro pro Jahr berappen, bei zwei Hunden in einem Haushalt werden 210 Euro pro Hund – und nicht, wie in unserem Artikel gestern irrtümlich berichtet, für beide Hunde zusammen – fällig. Viele halten die Hundesteuer auch für ungerecht, zumal für Katzen und Pferde keine Steuern fällig werden. Auch der Personalaufwand sorgt für Kritik.

Ausschusschef: Stadt schüttet das Kind mit dem Bade aus

„Wie so oft merkwürdige Prioritäten der Verwaltung. Frustrierend“, schreibt etwa Leserin Marga Rethe. Faramund Schoemann-Rabe schreibt: „Die städtischen Mitarbeiter sollten sich lieber um die Park- und Verkehrssituation kümmern. Da haben sie alle Hände voll zu tun und nebenbei mehr als 200 000 Euro im Säckel.“ Nur wenige Leser finden es richtig, dass die Stadt nicht angemeldeten Hunden auf die Spur kommen will. „Das wird auch Zeit. Zur Gleichberechtigung muss aber auch eine Katzensteuer eingeführt werden“, meint zum Beispiel Martin Hahn.

Werner Hümmrich (FDP) – selbst kein Hundehalter – ist Finanzausschussvorsitzender des Rates. Für ihn hat die Stadt „das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Natürlich muss sie wegen der Steuergerechtigkeit prüfen, ob die Hunde ordnungsgemäß angemeldet sind. Eine stichprobenartige Kontrolle würde aber völlig ausreichen“, meint er. Denn aller Erfahrung nach würden viele Hundehalter ihre Vierbeiner aus Angst davor, erwischt zu werden, vorher freiwillig anmelden. (lis)

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