Bonner Fassadenwettbewerb 2016 Unterm Putz steckte noch ein Giebelfenster

Bonn · Im Fassadenwettbewerb 2016 werden fünf erste und fünf zweite Plätze vergeben. Die Teilnehmer hätten im vergangenen Jahr ein Stück Vergangenheit originalgetreu wiederhergestellt, lobte Bürgermeister Reinhard Limbach.

 Siegerehrung beim Fassadenwettbewerb im Alten Rathaus mit Bürgermeister Reinhard Limbach (l.).

Siegerehrung beim Fassadenwettbewerb im Alten Rathaus mit Bürgermeister Reinhard Limbach (l.).

Foto: Barbara Frommann

„Unter dem Putz hatte sich noch ein kleines Giebelfenster versteckt“, erzählte Jochen Siegert begeistert: Gemeinsam mit seiner Frau hatte der Vorstand eines Finanzunternehmens ein 1896 errichtetes Gründerzeithaus in der Siegfriedstraße erworben und restauriert. Nun hat das Ehepaar mit seinem Schmuckstück einen der ersten Preise im diesjährigen Fassadenwettbewerb der Stadt gewonnen.

Fünf erste Preise und fünf zweite Preise vergab die Jury, der Architekten sowie Vertreter der Malerinnung, des Rheinischen Amtes für Denkmalschutz und der Stadt Bonn angehören, in diesem Jahr. Bereits zum 42. Mal hat die Stadt Bonn den Wettbewerb ausgeschrieben, um privates Engagement zum Erhalt des Bonner Stadtbildes zu würdigen.

„Mit dem Fassadenwettbewerb soll bei den Hauseigentümern sowie bei den Nachbarn das Bewusstsein dafür geweckt werden, dass die Renovierung eines Hauses auch der Weitergabe eines kulturellen Erbes dient“, betonte Reinhard Limbach bei der Preisverleihung am Dienstagabend im Alten Rathaus. „Sie haben im vergangenen Jahr ein Stück Vergangenheit originalgetreu wiederhergestellt, was nicht nur der Substanzerhaltung dient, sondern auch zur Verschönerung unseres Stadtbildes und zum Erhalt eines Stücks Stadtgeschichte beiträgt“, so der Bürgermeister.

Schön verputzt und mit Drillingsfenster

Das Haus der Siegers verschönert das Stadtbild mit Sicherheit: Der zweigeschossige Putzbau besticht nicht nur durch das wiederhergestellte Drillingsfenster im sogenannten Zwerchhausgiebel, sondern auch durch den „aufgekämmten Putz mit waagerechter Struktur“, wie Architekt und Jurymitglied Karl-Heinz Schommer bei der Vorstellung der Preisträger erläuterte.

„Unser Haus ist unser Hobby“, sind sich auch Gudrun und Stefan Barth einig: Für die sensible Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes ihres 1906 an der heutigen Reuterstraße erbauten Jugendstilhauses war das Ehepaar ebenfalls mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden. Seit 1972 haben mehr als 4000 Hausbesitzer an dem Wettbewerb teilgenommen, es wurden über 1000 Preise vergeben. Seit 1982 stellt die Sparkasse Preisgelder zur Verfügung, seit 2002 beteiligt sich der Eigentümerverein Haus und Grund. Insgesamt bewerteten die Experten in diesem Jahr 38 Bewerbungen.

Alle Interessenten, die sich gerne bewerben möchten, haben beim Fassadenwettbewerb 2017 eine neue Chance.

Weitere Informationen sowie ein Online-Anmeldeformular gibt es bald unter www.bonn.de/@fassadenwettbewerb. Bewerbungen nimmt Birgit Rösner vom Stadtplanungsamt, 77 44 90, entgegen.

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