Kommentar zum Wasserland-Bad Unmut ist verständlich

Bonn · Der Bau des neuen Wasserland-Bads durch die Stadtwerke ist eines der ambitioniertesten Projekte unter Mitwirkung der Stadt in den vergangenen Jahrzehnten.

Zwischen dem Ratsbeschluss pro Bad im Dezember 2017 und dem geplanten Fertigstellungstermin im Jahr 2020 liegen gerade einmal drei Jahre. Und es ist gleichzeitig ein umstrittenes Projekt, gegen das gerade ein zweites Bürgerbegehren läuft.

Deshalb kann man, bei allem Verständnis für den engen zeitlichen Spielraum der Verwaltung, den Unmut des SPD-Vorsitzenden Gabriel Kunze verstehen, wenn er sich im Planungsausschuss darüber beklagt, dass er eine mehr als 20 Seiten umfassende Beschlussvorlage zur Flächennutzungsplanänderung als Tischvorlage am Abend zugeschoben bekommt. Zwar ist dieser Fachausschuss nur empfehlendes Gremium, und dem Stadtrat als Entscheidungsinstanz bleibt bis zu seiner Märzsitzung noch Zeit für das Dokumentenstudium. Doch täte sich die Verwaltung einen Gefallen, wenn sie so umfangreiches Material mit etwas Vorlauf fertigstellen und den Kommunalpolitikern zur Verfügung stellen würde, damit eine inhaltliche Debatte dazu auch in den Fachgremien stattfinden kann.

In den vergangenen Monaten haben Stadt und Stadtwerke wichtige Informationen zum Bad immer wieder kurz vor knapp an die Kommunalpolitik herangetragen. Sei es die Einschätzung des Finanzamts zu Steuervorteilen für die Stadtwerke, sei es das Gutachten zu Sanierungskosten für Kurfürsten- und Frankenbad. Letzteres datierte vom 10. Oktober 2017, ging den Ratsfraktionen aber erst im Dezember zu. Zur Werbung für das neue Bad trägt das nicht bei.

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