Vereinte Nationen in Bonn UN-Campus im Langen Eugen wächst weiter

Bonn · Das neue UNIDO Büro dient einer besseren Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern und unterstützt Energielieferanten. Es besteht außerdem eine enge Kooperation mit der Bundesregierung.

UNIDO-Generaldirektor Li Yong (2. v. l.) kam ebenso nach Bonn wie Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (r. daneben). Oberbürgermeister Ashok Sridharan (l.) freut sich über die Stärkung des UN-Standorts.

UNIDO-Generaldirektor Li Yong (2. v. l.) kam ebenso nach Bonn wie Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (r. daneben). Oberbürgermeister Ashok Sridharan (l.) freut sich über die Stärkung des UN-Standorts.

Foto: Benjamin Westhoff

Der UN-Campus im ehemaligen Regierungsviertel hat Zuwachs bekommen: Am Mittwoch hat die UN-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO) ein neues Büro für Investitions- und Technologieförderung (Investment and Technology Promotion Offices – kurz ITPO) im ehemaligen langen Eugen eröffnet.

Im neuen Büro unter Leitung von Peter Failer, bislang Abteilungsleiter für Internationale Entwicklungspolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sollen zunächst fünf Mitarbeiter tätig sein. Es dient als Anlaufstelle für Wirtschaft und Politik und soll nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland sowie den Entwicklungs- und Schwellenländern fördern. Insgesamt unterhält UNIDO acht solcher Büros weltweit – darunter in Rom, Moskau, Tokio, Nigeria und Bahrain.

UNIDO hat acht Büros in der Weltz

UNIDO-Generaldirektor Li Yong hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich das neue Büro mit Monique Barbut, Generalsekretärin der UNCCD (Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung), Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei einem Empfang im 29. Stock des heutigen Bonner UN-Hauptquartiers zu eröffnen.

„Das ist ein bedeutendes Ereignis für mich heute“ , sagte Li Yong. Das neue Büro stärke zusätzlich die Zusammenarbeit zwischen der UNIDO und der Bundesregierung Deutschland. Der Generaldirektor würdigte zudem die Bemühungen der Bundesrepublik, das dynamische Wirtschaftswachstum insbesondere in den am wenigsten entwickelten Ländern wie etwa in Afrika zu fördern. „Das Büro hier in Bonn wird bei dieser Aufgabe eine hervorgehobene Rolle spielen“, sagte er.

Unterstützung für Technologielieferanten

Es werde zudem eng mit den anderen Büros des internationalen UNIDO-Netzwerks zusammenarbeiten und Unternehmen in den Entwicklungsländern Zugang zu Investitionen und Technologie bieten. Gleichzeitig unterstütze es Investoren und Technologielieferanten in Deutschland weltweit dabei, potenzielle Partner zu finden. Es sei ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zur Agenda 2030, die die nachhaltige Beseitigung von Hunger und Armut weltweit zum Ziel hat, so Li Yong.

Für Minister Müller war die Eröffnungsfeier auch mit Erinnerungen an seine Zeit als Bundestagsabgeordneter zu Bonner Hauptstadtzeiten verbunden. „Hier im Langen Eugen hatte ich fünf Jahre lang mein Büro “, sagte er, um dann gleich wieder zum Thema zu kommen: „Deutschland ist Vorreiter, wenn es um innovative technische Lösungen von der Energieversorgung über die Umwelttechnik bis hin zu Mobilität geht“, sagte er mit Blick auf das neue Büro, das er vor diesem Hintergrund als „Brückenbauer“ sehe. Wie wichtig dessen Arbeit in Zukunft sein wird, machte der Minister an einem Beispiel deutlich: So sollen bis 2030 rund 400 Millionen neue Arbeitsplätze allein für Afrikas Jugend entstehen.

Sridharan sagte, er freue sich nicht nur als OB, sondern auch als Bürger über die 20. UN-Einrichtung, die mit dem neuen Büro im UN-Campus in Bonn Einzug halte und den UN-Standort Bonn stärke. „Als Schnittstelle zwischen Privatwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit passt das Büro perfekt zu Bonn.“

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