Kreuzkirche in Bonn Turm wird saniert
BONN · An der Kreuzkirche wird derzeit kräftig gebohrt und gestemmt. Ein Gerüst, das den Bauarbeitern den Aufgang zum Turm ermöglicht, ist seit einigen Tagen aufgebaut.
Nicht nur der untere Turm muss laut Kreuzkirchenpfarrer Gerhard Schäfer saniert werden, sondern auch die Fassadenmauer zur Hofgartenwiese hin kommt in den kommenden Monaten dran. Dafür wandert das Gerüst um die Ecke. Insgesamt wird sich die Bauzeit wohl bis ins kommende Jahr hinziehen.
Bei einer umfangreichen Begutachtung hatten Fachleute festgestellt, dass der Zahn der Zeit an dem aus dem Jahr 1871 stammenden Kirchenhaus nagt: Die Fugenmittel zwischen den Steinen lösen sich auf, die Steine selbst sind an vielen Stellen kaputt. Bei einer zurückliegenden Sanierung sind darüber hinaus Hohlräume im Gemäuer entstanden, die nun verfüllt werden. Die Fensterrosette über der Tür hat Risse und ihr Steinrahmen ist porös. „Feuchtigkeit hat der Gebäudesubstanz zugesetzt“, sagte Gerhard Schäfer.
Der jetzige Bauabschnitt ist Teil einer groß angelegten Überarbeitung. In den Jahren 2010/11 ist der obere Turm für insgesamt zwei Millionen Euro auf Vordermann gebracht worden; dort waren die Schäden schlimmer als im jetzigen Bauabschnitt.
Gotteshaus während der Innenarbeiten geschlossen
Dennoch fallen wieder Kosten von geschätzt 1,4 Millionen Euro an. 600.000 Euro kommen aus Bundesmitteln des Staatsministeriums für Kultur, jeweils 50.000 Euro steuern die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Kiba-Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler bei. Den Rest muss die Gemeinde mit Spenden und über Kredite finanzieren.
Weit teurer wird die noch nicht terminierte Renovierung im Innenbereich der Kreuzkirche. Laut gutachterlicher Schätzung kostet sie rund drei Millionen Euro. „Einen Zeitplan können wir derzeit nicht nennen. Zunächst muss die Finanzierung stehen“, sagte Schäfer. Klar ist allerdings, dass das Gotteshaus während der Innenarbeiten schließen wird. Für mehr als ein Jahr.
Für die Gemeinde ist es eine logistische Herausforderung, Gottesdienste und Veranstaltungen wie Konzerte in einer solch langen Zeit an anderer Stelle zu organisieren. Die Außenarbeiten in den kommenden Monaten haben keine Auswirkungen auf das Programm.
