Thermosthat-Check in Bonn Tipps zum Energiesparen

BONN · Entscheidend ist die richtige Einstellung. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Bonner Mietern und Eigentümern bei einem Thermosthat-Check Tipps, wie sie Energiekosten sparen können.

 Anna-Lena Kirchenbauer, Susanne Bauer-Jautz und Stephan Herpertz (v.l.) klären über die Vorteile moderner Heizungsthermostate auf.

Anna-Lena Kirchenbauer, Susanne Bauer-Jautz und Stephan Herpertz (v.l.) klären über die Vorteile moderner Heizungsthermostate auf.

Foto: Leif Kubik

„Wer beim Aufstehen alle Thermostate hochdreht und vor der Arbeit wieder herunter, beim Heimkommen wieder rauf und nachts wieder runter, der macht alles richtig – ist aber auch ganz gut beschäftigt“, findet Stephan Herpertz. Für alle, denen das zu sportlich sei, wären programmierbare Thermostate eine gute Idee, erläuterte der Energieberater der Verbraucherzentrale NRW im Zuge der Aktion „NRW macht den Thermostat-Check“.

Mit seiner Kollegin Anna-Lena Kirchenbauer und der Leiterin der Beratungsstelle Bonn Susanne Bauer-Jautz informierte Herpertz einen ganzen Tag lang interessierte Besucher an einem Infostand im Haus der Bildung, wie sich ohne viel Aufwand Energie und damit bares Geld sparen lassen. Bei mehreren Mitmachaktionen konnten Besucher am Stand zum Beispiel an einem Tablet herausfinden, welcher „Thermostat-Typ“ sie sind oder sich die Frage „Wer regelt schneller?“ im Wettkampf mit einem programmierbaren Modell selbst beantworten. Die vorhersehbare Antwort: Die Elektronik regelt immer einen Tick zügiger.

„Gut und sparsam heizen lässt sich aber auch schon mit herkömmlichen Thermostaten. Entscheidend ist die richtige Einstellung“, sagt Herpertz. Die Zahl auf einem Standard-Thermostat gebe nämlich nicht an, wie heiß der Heizkörper wird, sondern wie warm der Raum werden soll; das sei vielen nicht klar, stellten die Fachleute klar. „Stufe drei einzustellen, hat den gleichen Effekt, wie 20 Grad in ein programmierbares Modell einzugeben“, erklären sie den Besuchern am Stand: Diese Temperatur werde erreicht, aber nicht überschritten. „Das Ganze auf Stufe fünf beschleunigen zu wollen, endet nur mit einem zu heißen Raum und ist reine Energieverschwendung“, so Herpertz.

Energie sparen lässt sich natürlich auch, wenn man nachts und bei Abwesenheit die Temperatur absenkt: „Jedes Grad weniger verringert den Energieverbrauch um rund sechs Prozent. Kühler als 16 Grad sollte es jedoch nicht werden, sonst droht Schimmel“, erläuterten die Verbraucherberater.

Wer es komfortabler mag, der kann mit wenigen Handgriffen und ganz ohne Dreck oder austretendes Heizungswasser die von Hand bedienten Thermostate selber gegen programmierbare Modelle austauschen. Eine weitere Möglichkeit sind vernetzte Thermostate im Steuerungsmodell „Smart Home“, die auch von unterwegs gesteuert werden können: „Welches System am sinnvollsten ist, hängt vom Alltag im jeweiligen Haushalt ab. Wer zu regelmäßigen Zeiten unterwegs ist, fährt mit programmierbaren Thermostaten gut. Wer eher spontan kommt und geht, ist oft mit Smart-Home-Lösungen besser bedient“, so Herpertz.

„Die Möglichkeiten bestehen sowohl für Haus- und Wohnungseigentümer als auch für die rund 110 000 Bonner Mieterhaushalte“, so Bauer-Jautz. Bis zu 30 Prozent kann ein richtig gehandhabtes Thermostat in einem älteren Haus einsparen. Bei neueren, gut gedämmten Häusern ist der Spareffekt nicht ganz so groß: „Bis zu fünf Prozent lassen sich aber auch hier noch erreichen“, so Herpertz.

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