Businessplan fürs Festspielhaus Telekom steuert 7,5 Millionen bei

BONN · Die Deutsche Telekom will das geplante Beethoven-Festspielhaus mit 7,5 Millionen Euro unterstützen. Das geht aus dem Businessplan für das umstrittene Projekt hervor, der am Montagabend den Ratsfraktionen vorgestellt worden ist.

Demnach sollen ab 2020 fünf Jahre lang jeweils 1,5 Millionen Euro in den Betrieb des Konzerthauses fließen. Dem Businessplan zufolge ist es damit möglich, das Haus ohne Defizit mit einem hochkarätigen Programm zu bespielen. Das Jahresbudget soll bei 10,7 Millionen Euro liegen.

Der Telekom-Beitrag kommt aus dem Ende 2014 in Aussicht gestellten Topf "Beethoven in Bonn", wie Telekom-Sprecher Stephan Althoff bestätigte. Bei jährlich 1,5 Millionen Euro sei das Engagement des Konzerns aber gedeckelt: "Es gibt keine zusätzliche Unterstützung für das Beethovenfest." Für Beethovenfest und Beethoven-Competition stellte die Telekom bislang 700 000 Euro bereit.

Der Businessplan, erstellt im Auftrag der Deutschen Post DHL, setzt ein hohes Ziel: Das neue Konzerthaus solle "zu den wichtigsten Festspielorten der Welt" werden. Dafür sind jährlich etwa 190 Konzerte vorgesehen, davon 150 mit klassischer Musik. Der Plan geht von rund 180 000 Besuchen im Jahr aus. Etwa 140 000 davon sollen auf Klassik entfallen, der Rest auf Jazz, Weltmusik und Ähnliches. Bisher zählt Bonn in den bestehenden Spielstätten jährlich rund 90 000 Klassikbesuche. Zusätzlich zum Beethovenfest sollen zwei weitere Festivals mit Bezug zum berühmten Bonner Komponisten etabliert werden. Die durchschnittliche Auslastung soll bei 78 Prozent liegen.

Zweifel an den kalkulierten Besucherzahlen, die im November von Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner geäußert worden waren, wiesen die Festspielhaus-Initiativen gestern zurück. Dem Businessplan lägen Vergleichszahlen aus sieben Konzerthäusern im deutschsprachigen Raum zugrunde, betonte Wolfgang Grießl vom Förderverein. "Das ist in jedem einzelnen Punkt vorsichtig gerechnet", erklärte Stephan Eisel für die Beethoventaler-Genossenschaft. Der Businessplan wird am Donnerstag öffentlich in den Kulturausschuss eingebracht. Der Stadtrat hat beschlossen, ihn von einem unabhängigen Gutachter prüfen zu lassen.

Mehr zum Businessplan für das geplante Konzerthaus lesen Sie am Dienstag in der Ausgabe des General-Anzeigers.

Die Festspielhaus-Initiativen haben angekündigt den Businessplan im Internet zu veröffentlichen:

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