Programm vom 15. bis 18. Juni Tausende besuchen das Museumsmeilenfest in Bonn

Bonn · Samstag und Sonntag sind (bis auf eine Ausnahme) alle Ausstellungen und Angebote in der Bundeskunsthalle, im Kunstmuseum, im Museum Koenig, im Haus der Geschichte und im Deutschen Museum kostenfrei.

Aus den Worten von Andrea Niehaus spricht mittlerweile wieder viel Zuversicht. „Wir haben den Motor neu angeschmissen und sind voll in der Programmplanung für künftige Ausstellungen“, sagt die Leiterin des Deutschen Museums. Im März hatte die Stadt bekannt gegeben, ihre Finanzierung für das Museum noch einmal aufzustocken und die Hans-Riegel-Stiftung hat Geldzusagen gegeben, die für die kommenden Jahre Planungssicherheit bedeuten.

Das Museum ist also zunächst über den Berg. Es stand vor dem Aus, nachdem die Stadt 2015 angekündigt hatte, ihren Zuschuss komplett einzustampfen.

Zurzeit beteiligt sich das Technikhaus am Museumsmeilenfest, das bis Sonntag dauert. Die nächste Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ in Zusammenarbeit mit dem Bonner Hausdorff-Center ist in der Mache, ebenso eine Wanderausstellung zu 100 Jahre Relativitätstheorie von Albert Einstein und zum Wetter in Kooperation mit der Bundeskunsthalle.

Zurücklehnen kann und will man sich an der Ahrstraße nicht. „Die Hans-Riegel-Stiftung beteiligt sich an der Grundfinanzierung für die nächsten zwei Jahre. Wir sind dabei, weiter nach Förderern zu suchen“, erklärt Niehaus. Gespräche würden beispielsweise mit dem Kreis Ahrweiler geführt.

Ein wichtiger Baustein des neuen Konzepts, das eine Finanzierung über einen Grundstock aus öffentlicher Hand von 600.000 Euro und Förderungen über Projektmittel in ähnlicher Höhe vorsieht, ist die Verbesserung der Mint-Bildung. Das sind niedrigschwellige Angebote für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „Voraussichtlich ab September mietet der Förderverein einen Bus, mit dem Schülergruppen nach Bonn gefahren werden können“, so Niehaus.

Gegen den Wissensdurst

Wer am Donnerstag, dem ersten Tag des Museumsmeilenfestes, an die Ahrstraße kam, konnte jenseits der Freibäder einige Erfrischungen erleben. Feuerwehr und Wahnbachtalsperrenverband zeigten schon eingangs, was sich mit Wasser so alles anstellen lässt, spritzten aus allen Schläuchen oder schenkten das Lebenselixier an der Wasserbar aus. Das Deutsche Museum konnte sich wie gewohnt neben den vier großen Museen an der Bundesstraße 9 präsentieren.

Die siebenjährige Nine war begeistert, unter dem Motto „MeerErleben und Wasser marsch!“ in die Welt des nassen Elementes eintauchen zu können: „Ich habe mich zum ersten Mal so viel mit Wasser und Meer beschäftigt, und es macht total viel Spaß.“

Ehrgeizig experimentierten vor allem Kinder, bis die Büroklammer auf der Wasseroberfläche liegen blieb, zielten mit dem Feuerwehrschlauch wie die Profis und lenkten ganz allein ein riesiges Tiefseeboot. Die Möglichkeit, dem Wasser so vielseitig nahe zu kommen, bietet sich ihnen nicht oft. Alle Spiele und Experimente wurden fleißig ausprobiert und die Informationstafeln aufmerksam gelesen.

Aufgefrischte Kenntnisse

Auch die erwachsenen Besucher des Deutschen Museums zeigten sich fasziniert von den Geheimnissen des Meeres. „Wir sind schon seit vier Stunden hier“, sagte Ingrid Gesing. „Die Kinder haben schon gebastelt und experimentiert, und wir Erwachsenen erkennen einiges wieder, was man mal wusste, aber erfahren vor allem sehr viel Faszinierendes. Vor allem über die Tiefsee weiß man ja kaum etwas.“

Hinter ihr präsentierten die Physikusse den Zuschauern ihr extratrockenes Wassertheater, das Kindern und Erwachsenen die Physik des spannenden Elements H2O verständlich machte – bei 32 Grad Außentemperatur ein durchaus passendes Thema.

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