"Sendung mit dem Elefanten" TV-Beitrag mit Weltmeister-Roboter aus Bonn

Bonn · Ein Fernsehteam drehte einen Beitrag für die „Sendung mit dem Elefanten“ mit dem Fußballroboter der Uni Bonn. Der ist ein echter Weltmeister.

NimbRo nimmt Schritt für Schritt Anlauf und kickt den Ball ins Tor. „Super, wir haben’s. Jetzt machen wir noch einen Gegenschuss“, ruft der Kameramann und wechselt die Position, um auch aus entgegengesetzter Perspektive bildlich einzufangen, wie der Roboter Fußball spielt. NimbRo ist Weltmeister – und ist nicht nur auf Toreschießen programmiert. Dass ihm dabei ein Fernsehteam zuschaut, kommt allerdings nicht so häufig vor im „Computer Science“-Labor der Uni Bonn.

Dort drehte der WDR einen Tag lang für die „Sendung mit dem Elefanten“ einen Teil einer Folge, die sich rund um Roboter drehen soll. Sie soll im September beim KiKA-Themenschwerpunkt „Respekt für meine Rechte – Abenteuer digital“ ausgestrahlt werden. Dabei erklären die Macher das Thema Digitalisierung kindgerecht. Für die „Sendung mit dem Elefanten“ hätten sie unter anderem schon in einem „schlauen Haus“ in Köln gedreht, erzählte Moderator André Gatzke. Heute ginge es aber um die „echten Roboter“ und er freute sich auf den außergewöhnlichen Tag in der Bonner Uni. „Wer darf das schon erleben? Mit Robotern Fußball spielen? Ich liebe meinen Job!“.

Und NimbRo ist in seiner Disziplin ein echter Champion, der schon zahlreiche Pokale gewonnen hat. Im Juni gelang dem 1,35 Meter großen Roboter, wovon Jogis Jungs bei der WM in Russland nicht verteidigte seinen Weltmeistertitel erfolgreich – und durfte bei den Dreharbeiten seine Qualitäten auf dem Platz ausspielen. Zudem hatten sich die Informatiker der Uni Bonn etwas Besonderes einfallen lassen: Sie programmierten NimbRo kurzerhand so, dass er Moderator Gatzke zur Begrüßung zuwinken und ihm die Hand geben konnte.

Aufmerksamkeit, um Forschungsgelder zu bekommen

Die Ziele für Fußballroboter sind allerdings noch höher gesteckt. 2050 sollen NimbRo und seine humanoiden Kollegen so gut spielen, dass sie gegen WM-Sieger aus Fleisch und Blut gewinnen können, erklärt Philipp Allgeuer, Promotionsstudent an der Uni. Warum steckt man so viel Energie in die Entwicklung eines Roboters, der Fußball spielen kann? „Erst einmal macht es natürlich Spaß“, erklärte Allgeuer. Es habe aber auch „einen ernsten Hintergrund“. So könne man Bewegungsabläufe auf andere Bereiche anwenden, zum Beispiel wenn Roboter in der Altenpflege arbeiten sollen. Die „spaßige Verpackung“ mit dem Fußballspielen sorge zudem für Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit. Damit könne man Forschungsgelder generieren, erläutert der 25-jährige Doktorand.

Einer Aufmerksamkeit kann sich NimbRo wohl auch ohne Geld sicher sein: Die jungen Zuschauer der „Sendung mit dem Elefanten“ werden im September gebannt auf die Bildschirme schauen, wenn der Roboter zuverlässig das Runde im Eckigen versenkt.

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