Alter Zoll in Bonn Stellmacher bereifen die Räder der alten Kanonen

BONN · Die Räder der beiden Kanonen vom "Alten Zoll" werden am Sonntag, 2. Juni, an der Dorfschmiede im LVR-Freilichtmuseum Kommern neu bereift. Es handelt sich um einen Großeinsatz für Museumsschmied Dieter Knoll und drei Stellmacher mit mehreren Assistenten. Denn neben den vier Kanonenrädern werden bei der Veranstaltung "Wagenrad und Reifen" zwischen 9 und 16 Uhr auch ein Handkarrenrad und ein 1,80 großes Rad bereift.

Im Juli vergangenen Jahres hatte Walter Keil ausErftstadt, der im LVR-Freilichtmuseum Kommern das fast ausgestorbeneStellmacherhandwerk vorführt, von der Stadt Bonn den Auftrag zurRestaurierung jener beiden Kanonen erhalten, die seit Jahrzehnten beliebtesFotomotiv auf dem "Alten Zoll" am Rhein sind.

Die Kanonen waren nach dem Deutsch-Französischen Krieg1870/71 aus Metz nach Bonn gekommen und der Stadt offiziell von KaiserWilhelm I. übergeben worden. Im Laufe der Zeit hatte die Witterungden Kanonen so stark zugesetzt, dass die Lafetten mitsamt den Rädernerneuert werden mussten.

Der Ablauf der Arbeiten Im Freilichtmuseum stellte Keil die vier neuenKanonenräder her, während die übrigen Lafettenteile zur Erneuerung beiBernd Fiesel landeten. Fiesel ist seit diesem Jahr als Stellmacher im LVR-Freilichtmuseum Kommern tätig. Am 2. Juni werdenFiesel und Keil zusammen mit Museumsschmied Knoll Eisenreifen von dreiZentimeterStärke und zehn Zentimeter Breite auf die neuenKanonenräder von 150 Zentimeter Durchmesser aufziehen.

Zuvor werden die Reifen im Schmiedefeuer erhitzt, damitsie sich für das Aufziehen weiten. Nach dem Aufziehen werden dieReifen im Wasser des Dorfbrunnens abgekühlt. Bei dieser Schwerstarbeitbekommen Fiesel, Keil und Knoll Unterstützung durch Stellmacher WalterBerg aus Schmidt, den im Umgang mit alten holzberäderten Fahrzeugenerfahrenen Luxemburger Nico Hamen und von zwei weiteren Helfern.

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