Der November in Bonn Starkes Auf und Ab der Temperaturen

Bonn · Der vergangene November erreichte gerade so sein langjähriges Mittel, war aber zu nass. Das ergibt eine Auswertung von Daten der Wetterstation Endenich der Universität Bonn und der Bonner Wetterhistorie.

 Der November 2016 hatte in Bonn auch seine sonnigen Tage.

Der November 2016 hatte in Bonn auch seine sonnigen Tage.

Foto: picture alliance / dpa

Temperatur: Der November 2016 wies eine Durchschnittstemperatur von 6,6 Grad auf und war damit um 0,1 Grad kühler als im Durchschnitt. Damit belegt der November 2016 den Platz 47 zusammen mit den November-Monaten 1900 und 2013 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Damit war der November der dritte zu kühle Monat in diesem Jahr.

Dreigeteilt war der November: Dem milden Anfang folgte ein erster Kälteeinbruch, der auch einen Frosttag bescherte. Dem Warmlufteinbruch anfangs der dritten Dekade mit der höchsten Monatstemperatur mit 15,5 Grad am 24. folgte ein weiterer Kälteeinbruch, der am 29. mit -4,8 Grad die niedrigste Novembertemperatur seit dem 23. November 1998 (-7,4 Grad) bescherte. Damit dauerte die frostfreie Periode im diesen Jahr 242 Tage.

Sonne: Das wechselhafte Novemberwetter mit dem Durchzug vieler Tiefs über Mitteleuropa gab der Sonne anfangs wenig Chancen. Insgesamt schien sie 67 Stunden, fünf Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Am 22. hatte die Sonne erst die Hälfte ihres Monatssolls erreicht. Hinsichtlich der Sonnenausbeute reiht sich der diesjährige November zwischen den Jahren 1970 und 1984 auf Platz 14 ein. An vier Tagen schien sie länger als sieben Stunden; an acht Tagen dagegen überhaupt nicht; es war bedeckt, regnerisch, garniert mit zum Teil Nebel – eben Novemberwetter.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge war der November zweigeteilt. Rund 80 Prozent der Niederschläge fielen in der ersten Monatshälfte. Insgesamt regnete es 73 Liter pro Quadratmeter; das sind 123 Prozent eines normalen Novembers in Bonn. Das bedeutet Platz 29 in den 168-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. An 19 Tagen regnete es; die meisten Niederschläge gab es am 9. mit 19 Litern pro Quadratmeter. Die vielen Niederschläge auch im Quellgebiet des Rheins brachten es mit sich, dass der Rheinpegel sich zwischen dem 5. und 23. um 1,72 Meter auf 3,22 Meter erhöhte.

Wind: Der November zeigte eher seine stürmische Seite: An sieben Tagen wurden Windstärken von 6 und mehr gemessen. Die stärkste Bö konnte am 21. mit 68 km/h gemessen werden. Überwiegend kamen die Winde aus Süden.

Vergleich mit 2015: Der November 2015 war um 3,5 Grad wärmer als der aktuelle November. Die Minimaltemperatur (-0,4 Grad) war höher, ebenso wie die Maximaltemperatur (19,8 Grad). Im vergangenen Jahr gab es einen Frosttag. Die Sonne schien mit 66 Stunden eine Stunde kürzer und dafür fiel an Regen zwei Liter pro Quadratmeter mehr.

Klaus Kosack war lange Jahre Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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