Das Bonner Sorgenkind - die Linie 605 Stadtwerke setzen zusätzlichen Bus ein

BONN · Am Bonner Hauptbahnhof wartet Nadine Häger seit zehn Minuten auf den Bus der Linie 605. "Ich nehme fast immer einen Bus früher, um den Anschluss nicht zu verpassen", sagt die 21-Jährige aus Auerberg. Weil die Buslinie, die von Alfter über Oedekoven, Duisdorf, Lengsdorf, Endenich und den Hauptbahnhof nach Auerberg und Graurheindorf fährt, anfällig für Verspätungen ist, wollen die Stadtwerke Bonn (SWB) mit dem Fahrplanwechsel ab Dezember ein zusätzliches Fahrzeug einsetzen.

 Über 30 Minuten muss auch unser Fotograf warten, bis er im Stau einen Bus der Linie 605 vor die Linse bekommt.

Über 30 Minuten muss auch unser Fotograf warten, bis er im Stau einen Bus der Linie 605 vor die Linse bekommt.

Foto: Horst Müller

"Im Winter ist es ganz besonders schlimm. Man wartet und wartet und der Bus kommt einfach nicht", sagt Häger. Auch Sabine Walter (52) aus Lengsdorf hat sich schon oft über die mangelnde Pünktlichkeit der Buslinie geärgert: "Die Verspätungen der 605 sind wirklich eine Katastrophe." Sie könne sich überhaupt nicht mehr auf den Bus verlassen.

"Das ist sozusagen unser Sorgenkind", räumt auch SWB-Geschäftsführer Heinz Jürgen Reining ein. Grund für die häufige Verspätung sei, dass die Linie immer wieder von Baustellen beeinträchtigt werde. Auch Falschparker, die vor allem in Grau-rheindorf, der Altstadt und Alfter den Bussen den Weg durch die engen Straßen versperren, trügen zu Verspätungen bei, ebenso die häufigen und starken Staus auf der Bornheimer Straße.

Verspätungen könnten in Einzelfällen bis zu 40 Minuten betragen, ließen sich allerdings nicht auf spezielle Verkehrszeiten oder Wochentage eingrenzen. Der Fahrplan werde deshalb zum Fahrplanwechsel nur um wenige Minuten angepasst. Die Pünktlichkeit der Linie soll statt dessen dadurch verbessert werden, dass ab Dezember unter der Woche ein zusätzliches Fahrzeug eingesetzt wird.

Verspätungen durch Baustellen oder Falschparker würden zwar dadurch nicht direkt verhindert, aber wenigstens nicht weiter auf die Gegenrichtung übertragen. Denn an der Endhaltestelle könne das zusätzliche Fahrzeug für die Rückfahrt pünktlich eingesetzt werden und so zumindest sich aufschaukelnde Verspätungen verhindern.

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