Spatenstich im Herbst Stadtwerke Bonn bauen neues Verwaltungsgebäude für 31 Millionen Euro

Bonn · Die Bonner Stadtwerke investieren 31 Millionen Euro auf dem ehemaligen Bunker-Areal an der Karlstraße. Was aus dem Gebäude an der Sandkaule wird, in dem Bonn-Netz bisher untergebracht war, ist unklar.

Weit fortgeschritten sind mittlerweile die Pläne der Stadtwerke Bonn (SWB) für ein neues Verwaltungsgebäude an der Karlstraße. Dort soll auf dem Areal des ehemaligen Luftschutzbunkers gegenüber dem Einkaufszentrum „Bushalle“ ein vier- bis sechsgeschossiger Neubau entstehen. Der Bauantrag ist gestellt, der erste Spatenstich soll den SWB zufolge möglichst noch in diesem Herbst erfolgen.

Rund 31 Millionen Euro wollen die Stadtwerke laut ihrem Sprecher Werner Schui nun in den Neubau investieren. Das Geld sei im Wirtschaftsplan der Stadtwerke bereits budgetiert. In dem Neubau sollen alle 340 Mitarbeiter der SWB-Tochter Bonn-Netz unter einem Dach Platz finden. Derzeit sind die Techniker der Abteilungen Gas, Wasser und Strom in einem dringend sanierungsbedürftigen Verwaltungstrakt in Nähe des SWB-Heizkraftwerkes Nord und der SWB-Müllverwertungsanlage an der Karlstraße untergebracht. Ihre in der Administration tätigen Kollegen haben ihre Büros in einem Bürogebäude der SWB an der Sandkaule.

Der Neubau an der Karlstraße bietet darüber hinaus weitere Bürokapazitäten. Zurzeit werde geprüft, wie sie künftig genutzt werden sollen, sagte Schui. Das tangiere allerdings nicht die Mitarbeiter der Unternehmenszentrale im SWB-Mutterhaus an der Theaterstraße. „Das Gebäude bleibt Hauptverwaltungssitz des Konzerns“, versicherte Schui.

Hintergrund: Im Zusammenhang mit den Überlegungen für einen Beethoven-Musikcampus rund um die benachbarte Beethovenhalle sowie auf dem ehemals für das Festspielhaus vorgesehenen Areal am Erzberger-Ufer/Ecke Theaterstraße war in Kreisen der Bürger für Beethoven auch darüber spekuliert worden, die SWB könnten möglicherweise ihren Standort an der Theaterstraße aufgeben und komplett an die Karlstraße ziehen.

SWB-Mutterhaus bleibt an der Theaterstraße

Quasi zurück zu den Wurzeln: An der Karlstraße hatte das Bonner Gaswerk als erstes städtisches Unternehmen 1879 seinen Betrieb aufgenommen. Der SWB-Komplex an der Theaterstraße könne dann möglicherweise in den Musikcampus integriert werden, hatten die Beethovenfreunde spekuliert. „Das ist Unsinn“, betonte Schui noch einmal. Was mit dem Anfang der 1990er Jahre errichteten Bürogebäude der SWB an der Sandkaule geschehen soll, das stehe allerdings noch nicht fest.

In jene Zeit fallen auch die Neubauten der SWB an der Welschnonnenstraße sowie der Umbau des SWB-Mutterhauses an der Theaterstraße. Sie waren später nach dem Korruptionsskandal um den damaligen SWB-Chef Reiner Schreiber auch Bestandteil der Untersuchungen des Rechnungsprüfungsamtes.

Dabei waren den städtischen Prüfern viele Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Ob der 2004 verstorbene Schreiber indes – wie beim einstigen Neubau des Heizkraftwerks Nord – auch bei den Bauprojekten an der Sandkaule und Welschnonnenstraße von Firmen geschmiert worden war, ließ sich durch den Bericht nicht erhärten. Es wurde aber auch nicht das Gegenteil konstatiert.

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