Badneubau in Bonn Stadtwerke-Aufsichtsrat segnet Wasserland-Bad ab

Bonn · Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) hat dem Wasserland-Projekt endgültig zugestimmt. Damit können sie das Bad für rund 60 Millionen Euro bauen und ab 2021 selbst betreiben.

Nach dem Beschluss der Ratsmehrheit in der vorigen Woche segneten am Mittwoch auch die Kontrolleure des städtischen Konzerns das Hallenbad in Dottendorf ab. Nach GA-Informationen sollen sich nur die beiden SPD-Vertreter im Aufsichtsrat enthalten haben. Damit können die SWB das Bad für rund 60 Millionen Euro bauen und ab 2021 selbst betreiben.

In der Sitzung legte Konzernchef Peter Weckenbrock auch seinen Wirtschaftsplan für 2018 und eine Mittelfristplanung bis 2021 vor. Zwar hält sich die SWB GmbH zu konkreten Zahlen grundsätzlich bedeckt. Aber aus verlässlichen Quellen ist zu erfahren, dass Weckenbrock für die nächsten Jahre gute Ergebnisse in Aussicht stellt. 2018 soll der Konzerngewinn demnach bei 1,6 Millionen Euro liegen und bis 2021 auf etwa 3,3 Millionen Euro im Jahr steigen, unter anderem dank der Übernahme des Steag-Fernwärmenetzes in Duisdorf.

Was die SWB-Spitze öffentlich sagt: Der Konzern werde in den nächsten Jahren die Ausschüttungsvorgaben des Rates „in voller Höhe“ erreichen – zwei Millionen Euro in 2018, anwachsend auf fünf Millionen Euro in 2022. Allerdings soll das prognostizierte Wasserland-Defizit von rund 2,9 Millionen Euro jährlich von der Ausschüttung abgezogen werden.

Großes Steuerersparnis erwartet

Die SWB kalkulieren dabei eine Steuerersparnis von etwa 1,5 Millionen Euro ein, weil sie Badverluste mit Gewinnen der Energiesparte verrechnen wollen. Laut SWB-Sprecher Werner Schui fallen bis 2022 im Durchschnitt genügend Ertragssteuern an, um sowohl die Verluste der Verkehrssparte als auch des Bades steuermindernd zu verrechnen. Ein weiterer Steuervorteil von jährlich rund 570.000 Euro für die Kommune selbst werde aber erst 2026 greifen. Damit steigt das prognostizierte Wasserland-Defizit in den ersten fünf Jahren auf je rund 3,4 Millionen Euro.

Unterdessen warnen die Initiatoren des neuen Bürgerbegehrens gegen das Wasserland-Projekt den Oberbürgermeister Ashok Sridharan vor einem „gezielten Unterlaufen des Bürgerbegehrens“. Es dürften keine Fakten geschaffen werden – etwa durch das Unterzeichnen von Verträgen –, fordern die Initiativensprecher Anja Niemeier und Axel Bergfeld.

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