Betriebsferien in Bonn aufgehoben Stadtverwaltung hat zwischen den Jahren geöffnet

Bonn · Das dürfte die Bonner Bürger freuen: Die Zwangsferien wurden gekippt, die Stadtverwaltung hat zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet. Der Personalrat bedauert hingegen die Entscheidung.

 Die Bonner Stadtverwaltung hat zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet.

Die Bonner Stadtverwaltung hat zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet.

Foto: Volker Lannert (Archivfoto)

Die Stadtverwaltung wird erstmals nach drei Jahren in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr wieder geöffnet haben. Damit hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan seine Ankündigung wahr gemacht und die einst von seinem Vorgänger Jürgen Nimptsch für diesen Zeitraum angeordneten Betriebsferien für sämtliche Verwaltungsmitarbeiter aufgehoben.

Kurz nach seinem Amtsantritt im Dezember 2015 hatte Sridharan erklärt, er fände es "sportlich, wenn man die Verwaltung an drei Tagen zumacht" und erklärt, diese Regelung rückgängig machen zu wollen. Von den Betriebsferien ausgenommen waren Feuerwehr und Rettungsdienste. Geöffnet waren wie gewohnt Kunstmuseum, Theater und Oper, die Bäder und die Bonn-Info. Zudem gab es Notdienste, etwa für dringende Passangelegenheiten.

Als Grund für die "Zwangsferien", wie Kritiker sie damals schimpften, nannte die Verwaltung vor allem die enge zeitliche Lage der Feiertage. Auch konnte die Stadt Geld in nicht unerheblichem Maße einsparen, sagte Stadtsprecherin Monika Hörig jetzt auf GA-Nachfrage. So habe man bei den Energiekosten im Stadthaus durch die komplette Schließung im Schnitt rund 10 000 Euro sparen können. Zudem sei eine Minderung von Rückstellungen in sechsstelliger Höhe erzielt worden.

Die Stadtverwaltung wird nun zwischen den Tagen wie gewohnt geöffnet haben. Die Fachämter sind laut Hörig für die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes verantwortlich. In den publikumsintensiven Bereichen würden die Terminvereinbarungen entsprechend gesteuert. Dort soll zwischen Weihnachten und Neujahr mindestens die Hälfte der Mitarbeitenden anwesend sein. Personalrat Christoph Busch weiß bisher nichts von Problemen unter den Kollegen bei der Umsetzung dieser Regelung.

Allerdings ist er hinsichtlich der Rückkehr zur Öffnung der Verwaltung zwischen den Jahren eher skeptisch: "Wir werden sehen, ob die Bürger das annehmen." Für ihn bestehe der Zwiespalt, dass die Verwaltung einerseits ein Dienstleistungsunternehmen sei, andererseits hätten die meisten Beschäftigten an diesen Tagen lieber frei. "Das war die Gelegenheit für alle, einmal zur Ruhe zu kommen." Zumal ein Notdienst eingerichtet gewesen sei. Er bedauere die Änderung. "Ich hätte es besser gefunden, wenn es bei der jetzigen Regelung geblieben wäre."

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