Konzept bis Ende des Jahres Stadtrat will neuen City-Ring in Bonn

Bonn · Ende des Monats soll die Sperrung der Maximilianstraße aufgehoben werden. Bis Ende des Jahres soll dann ein Konzept für einen erweiterten City-Ring entwickelt werden.

Wenn voraussichtlich Ende Mai die baustellenbedingte Sperrung der Maximilianstraße aufgehoben wird, soll der Verkehr zunächst wie zuvor über den City-Ring fließen. Bis Ende des Jahres soll ein Konzept für einen erweiterten City-Ring entwickelt werden. Es geht vor allem um die Frage, wie der Verkehr aus der Rathausgasse verschwinden und dennoch am Hauptbahnhof vorbeifahren kann. Teil der städtischen Hausaufgaben ist es nun, zu prüfen, ob der Individualverkehr in Zukunft über die Straße am Hofgarten durch die Fritz-Tillmann-Straße, Kaiser- und Maximilianstraße am Bahnhof in Richtung Norden vorbeigeführt werden kann. Parallel sollen das Rechtsabbiegen vom Belderberg aus in die Rathausgasse und das Geradeausfahren von der Rheingasse in die Rathausgasse unterbunden werden.

Lediglich Busse, Anlieger, Lieferverkehre und Radfahrer sollen die Rathausgasse in Richtung Westen befahren dürfen. Die Stockenstraße soll nur noch als Zufahrt zur Markt- und zur Uni-Garage nutzbar sein. Die Einbahnstraßenregelung in der Franziskanerstraße wird umgedreht.

Auf Vorschlag der SPD soll zudem die Möglichkeit geprüft werden, den Verkehr aus Richtung Kaiserstraße kommend nicht über die Maximilianstraße, sondern am ZOB über den südwestlich gelegenen heutigen Bussteig E zu führen. Für die derzeit dort haltenden Busse sollen Ersatzhaltepunkte an anderen Bussteigen eingerichtet werden. „Damit würden wir den Busbahnhof ein Stück näher zur Fußgängerzone rücken“, erklärte Helmut Redeker, planungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

Bert Moll: Kappung des City-Rings keine gute Lösung

Grundsätzlich sei die SPD allerdings nach wie vor für die Kappung des City-Rings – wie es einst der Masterplan Innenstadt auch vorgesehen habe, erinnerte Redeker. Mit Blick auf die bereits beschlossene Radwegeführung vor dem Bahnhof und der gewollten Erhöhung der Bus- und Bahnfrequenzen werde es dort sehr eng werden. „Der City-Ring muss an der Stelle unterbrochen werden, sonst ernten wir nur Staus, in denen dann auch der öffentliche Nahverkehr feststeckt.“ Da aber klar sei, dass die Jamaika-Koalition andere Pläne habe, habe die SPD ihren Änderungsantrag eingebracht.

Für Bert Moll, planungspolitischer Sprecher der CDU, ist die Kappung des City-Rings keine gute Lösung. „Die Anfahrbarkeit der Innenstadt und damit auch des Bahnhofes von allen Richtungen muss erhalten bleiben, auch in Phasen von möglichen Teilsperrungen. Die kurzfristige Sperrung der Durchfahrt des Koblenzer Tors vor ein paar Tagen hat gezeigt, wie schnell Chaos entstehen kann, wenn dieses Nadelöhr auch nur stundenweise geschlossen werden muss“, sagte er.

Ideen stießen bei Bonner Wirtschaft auf harsche Kritik

Hartwig Lohmeyer (Grüne) sieht in dem erweiterten City-Ring die Chance, den Abschnitt zwischen Rathausgasse und Wesselstraße aus der „Hinterhof-Atmosphäre“ zu holen. Holger Schmidt (Linksfraktion) kritisierte, wer glaube, mit der Sperrung der Maximilianstraße „geht die Welt unter, der glaubt auch, dass ein Motel One oder ein Primark die Seele der Stadt sind“.

Die Verwaltung hatte ursprünglich vorgehabt, die Sperrung der Maximilianstraße aufrechtzuerhalten. Eine weitere Idee: Die Busspur vor dem Uni-Hauptgebäude sollte zu einem Radweg in umgekehrter Richtung umgewandelt werden, um eine schnellere Radwegeverbindung von West nach Ost zu erzielen. Ideen, die bei der Bonner Wirtschaft auf harsche Kritik stießen. Konsens besteht aber bei den meisten Ratsfraktionen darüber, den Probelauf für den Linksabbieger vom Belderberg auf den Bertha-von-Suttner-Platz fortzuführen.

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