Südtangente in Bonn Stadt beantragt Autobahnausbau

BONN · Der Vorstoß des Rhein-Sieg-Kreises, die Südtangente für den neuen Bundesverkehrswegeplan zu melden, hat in Bonn Verwunderung ausgelöst.

"Der Beschluss ist aber nicht nur nicht zielführend, sondern er schadet auch den Interessen der Region", sagte der Vorsitzende des Planungsausschusses Rolf Beu (Grüne). "Um der Gefahr zu begegnen, dass die Region völlig übergangen wird, wäre es sinnvoll, wenn Düsseldorf nur vernünftige und prinzipiell durchsetzungsfähige Projekte gen Berlin melden würde."

So wie etwa ein mindestens sechsspuriger Ausbau der 565 zwischen den Anschlussstellen Bonn-Beuel und Bonn-Lengsdorf. Das will die Stadt Bonn beim Landesbetrieb Straßenbau anmelden.

Wie berichtet, will das Bundesverkehrsministerium den Bundesverkehrswegeplan (BWVP) 2015 fortschreiben. Er wird vom Bundeskabinett beschlossen und enthält alle wichtigen Straßen-, Schienen- und Wasserstraßenprojekte, die in der näheren Zukunft vordringlich umgesetzt werden sollen - eine wichtige Voraussetzung, wenn man ein Verkehrsprojekt durch den Bund finanziert haben möchte.

Die Länder schlagen jeweils vor, welche Vorhaben sie in diesem Plan haben möchten. Und so soll Düsseldorf den Vorschlag Siegburgs für eine Südtangente nicht berücksichtigen, so Beu. "Bedarfsplanrelevante Maßnahmen" werden vom Landesbetrieb Straßenbau gesammelt, aufgelistet und dem Regionalrat am 14. Dezember vorgelegt.

Danach wird die abschließende Entscheidung zum Vorschlag des Landes getroffen. Neben dem neuen Ausbau der A 565 will Bonn auch Maßnahmen aufführen, die bereits im bisherigen Bedarfsplan enthalten sind:

  • den achtstreifigen Ausbau der A 59 zwischen Bonn-Nordost und Sankt Augustin-West, der im vordringlicher Bedarf ist. Der Vorentwurf wurde bereits genehmigt;
  • den sechsspurigen Ausbau der A 565 zwischen Bonn-Nordost und Bonn-Beuel, ebenfalls im vordringlichen Bedarf. Die Vorplanung hat laut Verwaltung begonnen;
  • den sechsstreifigen Ausbau der A 59 von Bonn-Nordost bis Bonn-Vilich, bisher im "weiteren Bedarf". Pläne gibt es bisher nicht.
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