Keine Einigung in Sicht Stadt Bonn wagt neuen Vorstoß fürs Viktoriakarree

Bonn · Für das Viktoriakarree ist eine einvernehmliche Lösung mit dem Investor Signa wohl nicht in Sicht. Im Beethoven-Jahr könnte es eine Skulpturen-Ausstellung im Viktoriabad geben.

In das Viktoriakarree kommt offensichtlich Bewegung rein. Ob es dort auch vorangeht, das steht auf einem anderen Papier. Die Stadtverwaltung hält jedenfalls nach GA-Informationen eine gemeinsame Lösung auf dem Areal mit dem österreichischen Investor Signa, der einen Teil der Immobilien im Karree besitzt, wohl nicht mehr für realisierbar. Deshalb soll auf der Basis der Ergebnisse der Bürgerwerkstatt nun ein Bebauungsplan für das Viktoriakarree erarbeitet werden.

Darüber informierte Stadtbaurat Helmut Wiesner, wie der GA weiter erfuhr, am Montagnachmittag zunächst die Spitzen der Ratskoalition. An diesem Dienstag soll eine entsprechende Vorlage der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Idee Wiesners: Das Areal könnte in zwei Blöcke geteilt werden. Einen Block solle der Teil mit dem seit 2010 geschlossenen Viktoriabad bilden, für den ein Ideenwettbewerb ausgelobt werden könnte. Der andere Block könnte mit den Gebäuden in Richtung Stockenstraße gebildet werden.

Vorschläge der Bürgerwerkstatt sollen in Planung einfließen

Dazwischen solle eine sogenannte Viktoriagasse das Areal sowohl in Richtung Franziskanerstraße als auch zur Rathausgasse hin erschließen. Links und rechts der neuen Gasse könnten Wohngebäude entstehen mit Gastronomie und Läden in den Erdgeschossen. Ob die Stadt das Vorhaben später in Eigenregie durchführt oder es einer noch zu gründenden Stadtentwicklungsgesellschaft überlässt, das sei Zukunftsmusik. Diese Vorschläge entsprächen in etwa den Ergebnissen der Bürgerwerkstatt. Die Bürgerwerkstatt war initiiert worden, nachdem 2015 die Pläne der Signa-Holding für ein Einkaufszentrum im Viktoriakarree gescheitert waren.

„Fakt ist, dass Signa kein Interesse hat, die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt mit umzusetzen“, erfuhr der GA aus dem Rathaus. Es werde zudem vermutet, dass das Unternehmen des österreichischen Karstadt- und Kaufhof-Besitzers René Benko seine Immobilien im Karree, wozu ein Schlüsselgebäude an der Ecke Rathausgasse/Stockenstraße zählt, möglicherweise sogar verkaufen werde.

Investor Signa äußert sich nicht zu dem Vorhaben

Eine entsprechende Nachfrage des GA bei Signa blieb am Montag indes erneut unbeantwortet. Die Vorschläge des Stadtbaurats sollen jetzt in den politischen Gremien ausführlich beraten werden. Auf Nachfrage, welche kulturelle Nutzung im Viktoriabad im Zusammenhang mit dem Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 vorgesehen sei, erfuhren die Politiker von der Verwaltung, dass dort möglicherweise eine Skulpturen-Ausstellung geplant sei. Wie berichtet, hatte das Gebäudemanagement kürzlich die Schülerrudervereine, die im Bad ihre Boote lagern, mit Hinweis auf eine Nutzung im Beethovenjahr aufgefordert, nach einer neuen Lagerungsmöglichkeit zu suchen.

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