Kulturstätte an der Viktoriabrücke Mieterhöhung: Stadt Bonn sucht mit Kult 41 nach Lösung

Bonn · In dem neuen Mietvertrag hatte die Stadt eine um 60 Prozent höhere Miete vorgeschlagen. Nun will die Verwaltung auch die Eigenleistungen des Vereins berücksichtigen.

 Mackefest: Trommelgruppe Kloppmob im Kult 41.

Mackefest: Trommelgruppe Kloppmob im Kult 41.

Foto: Barbara Frommann

Die Stadt befindet sich mit den Betreibern des Kult 41 im Gespräch über eine Verlängerung des Mietvertrages. „Der letzte Termin liegt rund drei Wochen zurück“, hieß es nun aus dem Städtischen Gebäudemanagement.

Das SGB habe Bereitschaft signalisiert, „eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden“, so Stefanie Zießnitz aus dem Presseamt. Die Eigenleistungen des Vereins zur Aufwertung des Kult 41 würden „bei der Bewertung des künftigen Vertragsverhältnisses Berücksichtigung finden“. Laut einem Beschluss des Stadtrates bleibt dem SGB ein Handlungsspielraum bei den Verhandlungen.

Wie berichtet, hat die Stadt nach baldigem Ablauf des aktuellen Mietvertrags eine Erhöhung der Miete um 60 Prozent vorgeschlagen. Diese Zahl nannte der Kulturförderverein Nordstadt als Mieter in einem offenen Brief an Stadt und Kommunalpolitik. Beide Seiten wollen keine Vertragseinzelheiten nennen.

Nach Kenntnis des GA zahlt der Verein derzeit 1350 Euro, künftig sollen es 2.160 Euro sein. Der Fördervereinsvorstand lehnt diese Erhöhung mit Blick auf hohe Investitionen in den Bau und viel ehrenamtliches Engagement an der Viktoriabrücke ab. Am Hochstadenring finden rund 200 Kulturveranstaltungen pro Jahr statt. Dort üben junge Musiker in Proberäumen, außerdem gibt es Künstlerateliers.

Mieterhöhung betrifft mehrere

Das Kult 41 ist nicht alleine von einer Mieterhöhung betroffen. Vielmehr folgt das SGB einem politischen Beschluss, demzufolge die Stadt ihre Liegenschaften künftig zu „ortsüblichen Mieten“ anbieten soll, um überall mit gleichem Maß zu messen. Karnevalsvereine sind ebenso darunter wie Kleiderstuben oder Schulungsräume des Deutschen Roten Kreuzes. Manche Betroffenen müssen oder sollen das Dreifache zahlen.

Das Städtische Gebäudemanagement teile die Bewertung der Arbeit des Kult 41 durch das Kulturamt der Stadt Bonn uneingeschränkt, so Zießnitz. „Das Kulturamt bestätigte dem Verein vor Kurzem nochmals schriftlich: ,Kult 41 erfüllt eine wichtige kulturelle Aufgabe – nicht nur in seinem Stadtteil – sondern auch für die gesamte Stadtgesellschaft.'“

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