GA-Leser kritisieren Gefahrenstellen Stadt Bonn äußert sich zu Brennpunkten im Straßenverkehr

Bonn · Auf der Straße herrscht oft das Recht des Stärkeren. Besonders, wenn es eng wird, fahren Fußgänger, Radler und Autofahrer die Ellenbogen aus. Der General-Anzeiger hat seine Leser nach den gefährlichsten Stellen im Bonner Verkehr gefragt. Das sagt die Stadt dazu.

Ob Fußgänger, Auto- oder Radfahrer - viele Verkehrsteilnehmer müssen sich die Straße teilen. Häufig werfen sie sich gegenseitig Nötigung, Rücksichtslosigkeit und die Missachtung von Verkehrsregeln vor. Jüngst hatte ein Unfall an der Kreuzung Suttner-Platz/Belderberg für aufgeregte Diskussionen gesorgt, bei dem eine Radfahrerin von einem Auto erfasst wurde.

Die Stadt Bonn hat sich auf GA-Nachfrage zu weiteren Gefahrenstellen geäußert, die Leser in einer Umfrage bemängelt hatten. In einem ersten Teil hatte sich die Stadt zu den Gefahrenstellen am Bertha-von-Suttner-Platz und an der Kennedybrücke geäußert, die zu den zwei gefährlichsten Stellen im Bonner Straßenverkehr gewählt wurden. Obwohl sich viele Verkehrsteilnehmer dort unsicher fühlen, sieht die Stadt dort aber keinen Handlungsbedarf.

Im zweiten Teil äußert sich die Verwaltung zu weiteren Brennpunkten im Straßenverkehr, die von unseren Lesern in die Top 10 gewählt wurden.

Trajektkreisel und Verteilerkreis am Potsdamer Platz

Ebenfalls als unsicher empfinden Verkehrsteilnehmer laut GA-Umfrage den Verteilerkreis am Potsdamer Platz, der im Ranking auf Platz drei landete. Ein Leser kritisierte, der Kreisverkehr müsse übersichtlicher werden. "Gerade Ortsfremde vollführen hier oft waghalsige Spurwechsel." In der Kritik steht auch der Trajektkreisel an der B9 in Nähe der Bundeskunsthalle. Ein Leser kritisierte etwa die zu schmalen Radien der Verkehrsspuren.

Beide Orte bezeichnete die Stadt als Unfallhäufungsstelle, mit denen sich die Unfallkommission im April befassen soll. Weitere Stellungnahmen sollen erst danach erfolgen.

Dasselbe gilt für die Kreuzung zwischen Hochkreuzallee und Martin-Luther-Allee. Die Verkehrsstelle belegt im GA-Voting Platz sieben. Als gefährlich gilt die Kreuzung für Radfahrer, weil der Radweg für Autofahrer schwer einsehbar ist. "Aufgrund der Stützmauer kann man als Autofahrer den Radweg nicht einsehen, und man muss sich vorsichtig vorarbeiten, um keinen Radfahrer zu gefährden", schreibt ein GA-Leser. Auch hier will die Stadt zunächst die Einschätzung der Unfallkommission abwarten.

Viktoriabrücke und Maximilianstraße

In der Kritik steht außerdem die Verkehrssituation auf der Viktoriabrücke. Als besonders gefährlich gilt der Übergang vom Rad- und Fußweg auf die Viktoriabrücke in Richtung Wittelsbacherring. Für Radfahrer ist der westliche Gehweg der Brücke freigegeben, die Straße ist für sie aber gesperrt. Um den Gehweg zu erreichen, müssen Radfahrer teils Umwege fahren.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass der Abriss und Neubau der Brücke "keine leicht zu bewältigende Aufgabe" sei. Um den Verkehr zwischen dem Bonner Westen und der Innenstadt während der Bauzeit aufrecht zu erhalten, würden allen Verkehrsteilnehmern Einschränkungen und besondere Aufmerksamkeit abverlangt.

Die Stadt erwidert die Kritik an der Situation für Fahrradfahrer so: "Dieses Angebot haben der ADFC und das Tiefbauamt bereits kurz nach der halbseitigen Sperrung der Viktoriabrücke gemeinsam erarbeitet, um den Radfahrern so eine schnelle Verbindung auf den freigegebenen Gehweg auf der Brücke zu ermöglichen." Das stellt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) anders dar. Zwar hätten Tiefbauamt und ADFC gemeinsam beraten, doch die Vorschläge des ADFC seien von Stadt und Polizei abgelehnt worden. So sei dem ADFC keine andere Wahl geblieben, als die gegenüber der Totalsperrung "kleinere Kröte" in Form der jetzigen Regelung zu schlucken.

An der Maximilianstraße am Hauptbahnhof kritisieren Verkehrsteilnehmer eine "enge und unübersichtliche Verkehrsführung für alle Beteiligten". Ein Leser bezeichnete die Stelle als "Nadelöhr". Für Radfahrer sei die Stelle aufgrund der Straßenbahngleise zusätzlich gefährlich. Die Stadt stimmt dieser Einschätzung grundsätzlich zu. Die Verkehrsführung sei an dieser Stelle in der Tat nicht sehr übersichtlich. In diesem Bereich sei aber eine komplette Neuordnung des Verkehrs mitsamt Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs in Planung, mit der sich die Verkehrsführung deutlich verbessern werde.

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