"Tausendfüßler"-Sanierung Spuren werden nicht gesperrt

Bonn · Die Arbeiten zur provisorischen Instandsetzung des "Tausendfüßlers" beginnen wenige Wochen später als geplant. André Deutenberg vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau rechnet damit, dass die 1959 errichtete Spannbetonbrücke der A565 zwischen Endenich und Bonn-Nord frühestens ab April zur Großbaustelle wird.

Der Ingenieur hat auch eine gute Nachricht für die Autofahrer. "Wir werden wohl, anders als ursprünglich gedacht, während der Bauphase beide Fahrspuren in jede Richtung offen halten können", sagte er dem GA.

Voraussichtlich an nur drei Wochenenden in der insgesamt auf fünf Monate angesetzten Bauzeit müsse eine Fahrspur vorübergehend für den Verkehr gesperrt werden. Die Kosten für die Verstärkung des Tausendfüßlers mit 380 sogenannten Spanngliedern bezifferte Deutenberg auf rund 1,5 Millionen Euro.

Die Tragfähigkeit des Tausendfüßlers ist trotz einer Generalüberholung vor sechs Jahren nicht mehr für den zunehmenden und obendrein immer schwerer werdenden Lastverkehr ausreichend. Aus diesem Grund ist er seit geraumer Zeit für Lastfahrzeuge über 44 Tonnen gesperrt. Ein Abriss und Neubau steht deshalb ebenfalls auf dem Programm des Landesbetriebs. Deutenberg rechnet damit aber erst in zehn bis 15 Jahren, wenn sämtliche Planungs- und Genehmigungsverfahren abgeschlossen seien.

Als Grund für den leicht verspäteten Baubeginn am "Tausendfüßler" nannte der Ingenieur, dass ein anderes Projekt vorgezogen werden musste. Es handelt sich um die Fahrbahnübergänge auf der A 562 in Höhe Ramersdorf, die ab nächsten Monat für rund 300.000 Euro saniert werden. Leichte zeitliche Verschiebungen gibt es Deutenberg zufolge bei weiteren geplanten Brückensanierungen des Landesbetriebs. Auch die Stadt Bonn plant umfangreiche Sanierungsarbeiten an der ebenfalls in die Jahre gekommenen Viktoriabrücke.

  • Die Sanierung der Viktoriabrücke soll im September beginnen. Vorbereitende Arbeiten starten bereits im Mai. Die Brücke zwischen Hochstaden- und Wittelsbacher Ring muss grundsaniert werden und wird außerdem mit einer Rampe an die Thomastraße angebunden. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit bis 2017. Die Kosten liegen bei rund 25 Millionen Euro.
  • Ab Frühjahr 2014 sollen die Fahrbahnübergänge auf der Südbrücke erneuert werden. Die Bauzeit wird mit vier Monaten angegeben, die Kosten belaufen sich auf zwei bis drei Millionen Euro. Die ab 2017 geplante Grundsanierung ist auf 2019 oder noch später verschoben. Eine seriöse Kostenschätzung liegt für dieses Projekt noch nicht vor.
  • Bei der Nordbrücke soll es in den Sommerferien 2014 mit der Sanierung der Dehnungsfugen losgehen. Zurzeit wird geprüft, ob die Arbeiten auch ohne Sperrung einer Fahrbahn je Richtung ausgeführt werden können. In dem Fall dauert die Bauphase rund 20 Wochen. Bei einer Sperrung der Fahrspuren würden sechs Wochen ausreichen. Die ursprünglich ab Herbst 2014 geplante, 44 Millionen Euro teure Grundsanierung der Autobahnbrücke über vier Jahre ist auf das Frühjahr 2015 verschoben. Grund: Zuvor werden die Fahrbahnübergänge am Autobahnkreuz Bonn-Nord erneuert.

Bauingenieur Deutenberg vom Landesbetrieb Straßenbau gibt sich zuversichtlich, dass trotz der vielen Großbaustellen in den kommenden Jahren in und um Bonn kein Verkehrschaos ausbrechen werde. "Wir stehen wegen eines auf die Baustellen abgestimmten Verkehrslenkungskonzepts im engen Kontakt mit der Stadt Bonn und allen beteiligten Behörden", sagte er.

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