Schwimmbad in Bonn Sportler-Lobby will für neues Bad kämpfen

BONN · Beim Neujahrsempfang des Stadtsportbundes machte der Vorsitzende Michael Scharf Werbung in eigener Sache. Das neue Bäderkonzept der Stadt sei "altenativlos".

Wie sich die Prioritäten bei der Dachorganisation der Bonner Sporttreibenden doch innerhalb weniger Monate verschoben haben: Waren es im vorigen Jahr noch die mit Flüchtlingen belegten Turnhallen, die den Stadtsportbund (SSB) umtrieben, ist es nun der Neubau eines Schwimmbades neben dem Heizkraftwerk-Süd in Dottendorf, den die Sportler-Lobby mit all ihrer Kraft unterstützen will.

Insofern war es keine Überraschung, dass SSB-Vorsitzender Michael Scharf am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang des Stadtsportbundes Werbung in dieser Sache machte und das neue Bäderkonzept der Stadt in seiner Ansprache erneut als "alternativlos" bezeichnete. "Wir können, wir wollen und wir werden diese rückwärtsgewandte Bonner Bäderpolitik beenden", kündigte Scharf bei dem Empfang im Haus der Stadtwerke an, die das Bad letztlich auch bauen und betreiben sollen.

Und: "Das neue Schwimmbad wird ein Symbol dafür werden, dass wir in Bonn die Zukunft gestalten und nicht die Vergangenheit verwalten wollen." Der SSB-Chef kündigte auch an, bei einem Bürgerentscheid in der Bäderfrage werde der Sport geschlossen für den Neubau kämpfen. Hinter dem SSB stehen 300 Vereine mit fast 80.000 organisierten Sportlern.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan bedankte sich für die Unterstützung des SSB und sagte, nach dem 23. Januar - wenn der Bürgerentscheid starte - müsse man eng zusammenstehen. Eine Minimalsanierung für das Kurfürstenbad als Kompromiss zuzustimmen lehnte er ab. "Das ist nicht das, was das Bürgerbegehren bezweckt. "Dieses fordere einen dauerhaften erhalt des Bad Godesberger Bades. "Das kann jetzt nicht gegen einen anderen Zweck ausgetauscht werden."

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