Verkehrsprobleme Sperrung unterbricht den Bonner Cityring

BONN · Ab Dienstag behindert eine Baustelle für drei Monate den Verkehr in der Bonner Innenstadt. Die Kappung des Cityrings wirkt sich an mehreren Stellen aus.

Am kommenden Dienstag wird in Bonn der Cityring gekappt. Für den Bau des Maximilian Centers auf dem Areal der abgerissenen Südüberbauung sperrt die Stadt die Maximilianstraße. Autos, die über die Wesselstraße kommen, können dann nicht bis zum Hauptbahnhof fahren. Der Verkehr wird vor dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) links Richtung Kaiserstraße und Hofgarten geleitet und die Einbahnstraße umgedreht (siehe Grafik). Autofahrer haben keine Möglichkeit mehr, auf die andere Seite des ZOB zu gelangen.

Für Autofahrer gibt es weitere Änderungen: Wer über die B 9 aus dem Süden kommt, hat neben der Möglichkeit, die Marktgarage über die Stockenstraße zu erreichen, die neue Alternative, am Bertha-von-Suttner-Platz links abzubiegen und dann auch weitere Innenstadt-Garagen anzusteuern. Dafür werden die Ampelphasen anders getaktet.

Am Stadthaus oder im Kreisel an der Rabinstraße können Fahrer wenden. Die Erprobung eines Linksabbiegers vom Belderberg war ohnehin geplant, weil die Stadt überlegt, den Cityring irgendwann dauerhaft zu unterbrechen. Unter Händlern und Kommunalpolitikern ist die Kappung durchaus umstritten. Ein passender Zeitpunkt wäre wohl der Neubau des Parkhauses an der Rabinstraße mit direktem Zugang zu Gleis 1. Davon verspricht sich die Stadt eine Erweiterung der Fußgängerzone über Rathausgasse und Am Hof.

Anlieger: In den kommenden drei Monaten ist Anliegern, Anlieferern, Baustellenfahrzeugen und Taxen die Einfahrt in die Rabinstraße ab dem Kreisel am Alten Friedhof gestattet. Von dort ist die Einfahrt in die Thomas-Mann- und die Münsterstraße möglich. Der Bahnhof ist für Autos nur über die Südunterführung oder die Quantiusstraße erreichbar.

ZOB: Die Sperrung hat auf Busse keinen direkten Einfluss. Sie erreichen den ZOB wie gewohnt über Kaiserplatz und Kaiserstraße. Allerdings geht man bei den Stadtwerken durchaus von Beeinträchtigungen aus, vor allem in der Anfangsphase. „Gerade morgens im Berufsverkehr kann es Auswirkungen geben“, sagte SWB-Sprecherin Veronika John. Durch die Umdrehung der Einbahnstraße treffen dort mehr Fahrzeuge an der Ecke Maximilianstraße/Kaiserplatz/Kaiserstraße aufeinander. Laut Stadt ist an dieser Stelle auch keine Ampel angedacht. Der Verkehr werde durch Schilder geregelt. Bahnen sind von der Baustelle nicht tangiert.

Radfahrer aus südlicher Richtung bittet die Stadt, über Kaiserplatz, Straße „Am Neutor“ und die Fußgängerzone ihr Ziel anzusteuern. Die Rabinstraße steht Radlern, die aus dem Norden kommen, wie gewohnt zur Verfügung.

Auswirkungen: Die Stadt geht davon aus, dass der Verkehr am Hauptbahnhof durch die weggefallenen Parkplätze auf dem Nordfeld und an der Rabinstraße ohnehin rückläufig ist. Der Einzelhandelsverband hofft ebenfalls, dass ein größeres Verkehrschaos ausbleibt. „Die Sperrung ist offenbar notwendig. Wir wünschen uns, dass die Bauzeit von drei Monaten eingehalten wird“, sagte Jannis Vassiliou aus dem Vorstand.

Die Baustelle bleibt drei Monate bestehen. Ten Brinke als Investor des Maximilian Centers treibt einen 28 Meter langen Bohrpfahl neben der U-Bahn ins Erdreich. Er trägt Lasten des künftigen Gebäudes und dringt so weit nach unten, um einen entsprechenden Halt zu gewährleisten. Außerdem entsteht in Richtung Maximilianstraße eine Bohrpfahlwand. Sie befestigt die Baugrube nach außen und ist notwendig, damit Fußgänger und Autofahrer die Baustelle während der Bauzeit sicher passieren können.

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