Feuerlöschen will gelernt sein Spektakuläre Aktionen am Tag der Feuerwehr in Bonn

BONN · Mit spektakulären Aktionen lockte die Bonner Feuerwehr am Aktionstag auf dem Münsterplatz besonders viele Familien an.

 beim Tag der Feuerwehr demonstriert die Bonner Berufsfeuerwehr einige Löscheinsätze

beim Tag der Feuerwehr demonstriert die Bonner Berufsfeuerwehr einige Löscheinsätze

Foto: Barbara Frommann

Lokführer, Astronaut oder Feuerwehrmanns – diese Berufe galten früher als Traum jedes kleinen Jungen. Zumindest was die Feuerwehr angeht, hat sich daran offenbar nicht viel geändert. Auch immer mehr Mädchen können sich wohl vorstellen, in der Brandbekämpfung zu arbeiten: Jedenfalls hatten auffällig viele Familien mit kleinen Kindern am Samstag den Weg auf den Münsterplatz gefunden, um beim Tag der Feuerwehr alles Wissenswerte rund um die Arbeit von Freiwilliger Feuerwehr und Berufswehr zu erfahren.

Ein bisschen skeptisch schauten Sophia und ihr Bruder Lukas zwar noch, als ihre Mutter Jennifer Ichikawa unter Anleitung von Jörg Schneider einen Feuerlöscher in die Hände nahm, um kurz darauf beherzt einen lodernden Brand zu löschen. „Super spannend“, fanden die Sechsjährige und ihr achtjähriger Bruder dann aber den Auftritt der Mutter vor großem Publikum. „Immer mit dem Wind arbeiten“, riet Schneider der jungen Frau, die sich spontan entschlossen hatte, an der Übung auf dem Münsterplatz teilzunehmen. Ein kurzer Druck auf das mit Wasser arbeitende Gerät reichte – und die zuvor von Wehrleuten hinter den Kulissen ferngezündete Gasflamme erlosch wieder.

„ Grundsätzlich sollte man einen solchen Löscher nur benutzen, wenn es sich um ein kleines Feuer handelt“, riet Feuerwehr-Sprecher Martin Haselbauer. Das gelte auch für die gebräuchlicheren Schaumlöscher: Das mit Wasser betriebene Gerät habe man nur der Einfachheit halber für die Demonstration genutzt. Für Ichikawa eine interessante Erfahrung: „Wenn man es einmal gemacht hat, ist es ganz einfach“, findet sie. Das sieht Nils Röser genauso: „Man muss es aber eben auch einmal machen, damit man im Notfall damit umgehen kann“, findet der Wachtberger. „Ich habe einen Feuerlöscher zu Hause und habe ihn bislang nur einmal angefasst: Und zwar als ich ihn vom Auto ins Haus gebracht habe“, erzählte der Vater lachend, der mit seinen beiden Kindern nach Bonn gekommen war.

Alarm um Punkt 12

Mit einem interessanten Programm hatte die Bonner Feuerwehr das Stadtzentrum einen Tag lang zu ihrer Einsatzzentrale gemacht: Zahlreiche Einsatzfahrzeuge und Spezialgeräte – vom Einsatzwagen bis zum Schlauchboot – waren auf dem Münsterplatz zu sehen. An Informations- und Mitmachstationen berieten Feuerwehrleute die Besucher zu den Themen Rauchmelder, Brandschutz in den eigenen vier Wänden oder auch zu den Karrieremöglichkeiten bei der Feuerwehr.

Punkt zwölf Uhr Mittag wurde der Probealarm der städtischen Sirenen in das Programm eingebunden: Wehrmitarbeiter erläuterten den Besuchern, was in einem echten Notfall zu tun wäre und woran man einen Probealarm sofort erkennen kann. Parallel dazu wurden die Bürger mit Durchsagen in Radio Bonn/Rhein-Sieg und per Warnapp Nina über den Grund des Alarms informiert.

Weitere Höhepunkte des Aktionstages waren ein simulierter Frontalzusammenstoß, bei dem die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zeigten, wie sie einen Schwerstverletzten bergen. Dazu wurde eigens das Dach eines dunkelblauen Opel Corsa aufgeschnitten. Bei einer „Modenschau“ stand wenige die Optik, sondern vielmehr die Zweckmäßigkeit im Vordergrund: Interessiert verfolgten die Zuschauer, wie die Wehrleute ihre Einsatzkleidung vorführten. Um ihren Traumberuf näher zu kommen, können Kinder schon in der Jugendfeuerwehr in schickes Blau schlüpfen.

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