Gesellschaft ProBonnum GmbH Sparkasse stellt Immobilien-Tochter auf den Prüfstand

Bonn · Die Sparkasse Köln-Bonn trennt sich offenbar nach 19 Jahren von ihrer Immobilien-Tochter ProBonnum GmbH. Nach GA-Informationen soll die Gesellschaft, die mehrere Bauprojekte im Stadtgebiet entwickelt hat, zum Jahresende aufgelöst werden.

Die Sparkasse Köln-Bonn trennt sich offenbar nach 19 Jahren von ihrer Immobilien-Tochter ProBonnum GmbH. Damit ist unklar, wie es zum Beispiel mit dem geplanten Sparkassen-Neubau an der Rheinallee in Bad Godesberg weitergehen wird. Am Montag hatte Sparkassen-Sprecher Jörg Wehner auf GA-Anfrage erklärt, es gebe lediglich Überlegungen, ProBonnum strategisch neu auszurichten. Inzwischen bestätigten allerdings drei interne Quellen unabhängig voneinander, dass das Aus für die Tochtergesellschaft zum Jahresende innerhalb der Sparkasse bereits verkündet worden sei. Dazu passt: Die Internetseite der Firma war weder am Montag noch am Mittwoch erreichbar. Ein Mitglied der Geschäftsführung ist offenbar schon vor Wochen ausgeschieden.

Die kleine Projektentwicklungsgesellschaft mit fünf Mitarbeitern hat seit ihrer Gründung im Jahr 2000 etliche große Objekte gestemmt. Sie war am Bonner Bogen aktiv und hat den Erweiterungsbau des Macke-Hauses als Bauherrin begleitet. Den Neubau der Sparkasse am Friedensplatz setzte ProBonnum ebenfalls um. In Tannenbusch war die Gesellschaft bislang auch an einem Projekt am ehemaligen Standort von Möbel Boss beteiligt: Dort sollen an der Oppelner Straße rund 90 Wohneinheiten gebaut werden. „Die Realisierung der bekannten Planungen in Neu-Tannenbusch wird unter anderen durch den Haupteigentümer des Plangebiets weiterverfolgt“, sagt Sparkassen-Sprecher Wehner. „Das schließt den Neubau einer Sparkassen-Filiale ein.“

Sparkasse erwägt ,,strategische Neuausrichtung" der ProBonnum GmbH

Wie in Tannenbusch ist das Geldinstitut auch an der Rheinallee Eigentümerin des von ihr genutzten Grundstücks. In Godesberg war bislang geplant, das alte Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Die Stadt Bonn erwog, dort auch die Godesberger Bezirksverwaltungsstelle einziehen zu lassen, um Platz an der Kurfürstlichen Zeile zu schaffen. Dort könnte, wie berichtet, eine Zweigstelle der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg angesiedelt werden. „Die Überlegungen für eine Neubauentwicklung des Grundstücks an der Rheinallee laufen weiter“, erklärt Unternehmenssprecher Wehner. „Die Ergebnisse des noch einzuleitenden Architektenwettbewerbs bleiben abzuwarten.“

Wehner blieb auch am Mittwoch bei der Aussage, dass die Sparkasse eine „strategische Neuausrichtung“ der ProBonnum GmbH erwäge. Als Hintergrund nannte er die geplante Bonner Stadtentwicklungsgesellschaft, die für die Kommune Grundstücke kaufen und bebauen soll. Wehner: „Unter anderem wird geprüft, inwieweit bei der Bearbeitung künftiger Themen Synergieeffekte genutzt werden können.“

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