Beethoven-Installation in Bonn Wie das City-Marketing auf den Statuen-Klau reagiert

Bonn · Nach dem Diebstahl von zwei Beethoven-Figuren reagiert der Verein mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Die Installation ist nicht mehr jederzeit frei zugänglich.

Weil auf dem Münsterplatz seit der Nacht zum Sonntag nur noch 699 der ursprünglich 700 Beethovens um die Wette lächeln - eine Figur wird seit dem Diebstahl am Sonntag noch immer vermisst - hat das City-Marketing Bonn nun die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.

Die Installation wird nun nachts im Abstand von 1,50 Meter von Absperrgittern umrandet. Wie City-Marketing Geschäftsführerin Maike Reinhardt auf GA-Anfrage bestätigte, werden die Zäune ab Einbruch der Dunkelheit, also etwa von 20 bis 8 Uhr aufgestellt. In den Abend- und Nachtstunden ist die Installation damit nicht mehr zugänglich und ein Hinüberlehnen ebenfalls nicht möglich. Der Wachdienst wird verstärkt. An jeder Seite des Platzes wird ein Mitarbeiter eingesetzt. Halogenstrahler leuchten den Platz aus. Außerdem werde ein Wachdienstmitarbeiter mit einem Hund eingesetzt. City-Marketing Bonn bedauert die Maßnahmen auf Facebook mit den Worten: "Leider geht es nicht anders."

Wachdienst, Zäune, Licht und der Einsatz des Hundes treiben die Kosten für das Projekt nun nach oben. Das bestätigt auch Reinhard für den Verein, der die zusätzlichen Maßnahmen aus den Einnahmen des Figurenverkaufs finanzieren wird. Neben den privat finanzierten Sicherheitsmaßnahmen haben die Geschäftsleute auch den Kontakt zur Wache Gabi gesucht und darum gebeten, den Münsterplatz noch stärker im Auge zu behalten.

Am frühen Sonntagmorgen waren gegen 5.45 Uhr zwei Männer von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes beobachtet worden. Sie hatten sich, so berichtet es die Polizei, vor den Augen der Sicherheitsleute über die Absperrung gelehnt und eine der grünen Beethoven-Statuen an sich genommen. Als sie merkten, dass sie erwischt worden waren, liefen sie weg. Einer der Diebe, ein 32-jähriger Mann, wurde vom Sicherheitsdienst gestellt und festgehalten, bis die Polizei eintraf. Der zweite Mann flüchtete.

(Dieses Video gehört zu einer Kooperation von GA und WDR.)

Die Besatzung eines Streifenwagens entdeckte wenig später die vermisste Beethoven-Figur vor einem Haus auf der Brüdergasse und brachte sie zurück zu ihren verbliebenen 698 Kompagnons. Maike Reinhardt sagt: "Der Ludwig ist im Streifenwagen zurückgebracht worden." Das Kriminalkommissariat 36 habe die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall übernommen und sucht den immer noch fehlenden 700. Ludwig. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0228/150 zu melden.

Am Donnerstag ab 21.30 Uhr beginnen die Organisatoren der Bürgeraktion "Unser Ludwig" vom City-Marketing eine zusätzliche Aktion mit den kleinen Komponisten. Unter dem Titel "Ludwig leuchtet" werden die Figuren nach Sonnenuntergang von Scheinwerfern angestrahlt. Laut Karina Kröber vom Vorstand des City-Marketings soll damit an die Aktion " Bonn leuchtet" angeknüpft werden.

Unterdessen treffen laut der Mitteilung auch Bestellungen von Beethoven-Fans aus ganz Deutschland und dem Ausland ein. Wie der Vorsitzende der Bürger für Beethoven, Stephan Eisel, mitteilte, liegen schon jetzt mehr als 1500 Patenschaftserklärungen vor. Bei der Bestellabwicklung kommt es offenbar zu Verzögerungen. Eisel bat um Geduld: "Das ist eine echte Bürgeraktion, das heißt wir organisieren alles in unserer Freizeit. Da kann es auch einmal ein paar Tage dauern, bis man seine Bestellbestätigung erhält."

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