"Ich sehe was, was du nicht siehst..." So läuft eine Hirn-Operation in der Uniklinik Bonn

Bonn · In unserer Serie "Ich sehe was, was du nicht siehst..." führen wir Leser an Orte, an die sie sonst nicht kommen. Dieses Mal schauen wir hinter die verschlossenen Türen eines OP-Saals in der Uniklinik Bonn.

 Die Einfahrt zur Uniklinik.

Die Einfahrt zur Uniklinik.

Foto: Benjamin Westhoff

Das vom Zahnarzt vertraute Geräusch eines Bohrers vermischt sich mit dem stechenden Geruch von verbranntem Gewebe. Zehn Augenpaare richten sich gespannt auf einen der zahlreichen Monitore, die sich im Saal befinden. In Operationssaal 4 der Abteilung Neurochirurgie des Universitätsklinikums Bonn führt der Leitende Oberarzt Professor Dr. Erdem Güresir eine Hirn-Operation durch.

Mehr als 2500 neurochirurgische Operationen werden im Durchschnitt jährlich in den OP-Sälen der Uniklinik durchgeführt. Dafür stehen vier der insgesamt 30 OP-Säle zur Verfügung. Die Klinik hat verschiedene neurochirurgische Schwerpunkte, wie zum Beispiel die Schädelbasisneurochirurgie. Neben Routineoperationen wie der Entlastung eines chronischen Subduralhämatoms, auch Hirnblutung genannt, können auch bösartige Hirntumore, Glioblastome, entfernt werden. Dank hochtechnologischer Geräte können diese durch einen minimalinvasiven Eingriff entfernt werden, wozu nur ein kleiner Teil des Schädels geöffnet werden muss. Damit dies so schonend und sicher wie für den Patienten nur möglich geschehen kann, braucht es nicht nur diverse medizintechnische Geräte wie Mikroskope und ein hochauflösendes MRT-Gerät, sondern vor allem ein eingespieltes OP-Team.

Anästhesisten, Pfleger und Assistenzärzte sorgen schon Stunden vor dem eigentlichen Eingriff für die optimale Vorbereitung des Patienten, damit der leitende Neurochirurg so effizient und präzise operieren kann. Jeder Handgriff sitzt, alle Beteiligten im OP-Saal kennen den Ablauf und die Patientenakte, um im Notfall schnell reagieren zu können. "In der Neurochirurgie stehen zwei wesentliche Punkte im Vordergrund: Sicherheit und Radikalität", erklärt Neurochirurg Güresir. "Radikal sind die Eingriffe, weil wir geschädigte oder bösartige Areale möglichst vollständig entfernen. Sicher machen wir sie durch die genaue Vorbereitung der OP und eine fortwährende Kontrolle der Nervenströme und Hirndurchblutung des Patienten währenddessen."

Hirn-Operation in der Uniklinik Bonn

In dieser Folge der Serie "Ich sehe was, was du nicht siehst.." zeigen wir Lesern, wie eine Operation am Gehirn abläuft, von der Vorbereitung bis hin zur vollständigen Entfernung des betroffenen Gewebes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort