Museum Koenig Siegerfoto erstmals in Schwarz-Weiß

Bonn · Im Museum Koenig sind bis Januar die schönsten Naturbilder des Wettbewerbs „Glanzlichter“ zu sehen. „Dramaturgie des Himmels“ lautet der Titel des Siegerbilds.

 Das Gewinnerbild in der Kategorie „Die Welt der Säugetiere“: Eine Fledermaus als „Fürstin der Nacht“ des Spaniers Cesar Pastor.

Das Gewinnerbild in der Kategorie „Die Welt der Säugetiere“: Eine Fledermaus als „Fürstin der Nacht“ des Spaniers Cesar Pastor.

Foto: Museum

Im Museum Koenig ist jetzt die Ausstellung mit den 87 Beiträgen eröffnet worden, die von einer vierköpfigen Jury aus 21 654 Einsendungen ausgewählt wurden. Eine der acht Kategorien ist bei der Ausschreibung für 2016 neu: „Es gibt wieder einen Trend zu Schwarz-Weiß-Aufnahmen, das hat sich auf der Photokina bestätigt. Deshalb haben wir diesmal einen eigenen Bereich dafür eingerichtet“, erklärte Jurorin Mara Fuhrmann, die wie ihre drei Kollegen selbst erfahrene Naturfotografin ist.

Der Urheber des Gesamtsiegerbildes, Thomas Kolenbrander aus Stuttgart, hat das Team beeindruckt – einstimmig wurde zum ersten Mal seit 18 Jahren bei dem Wettbewerb ein nichtfarbiges Landschaftsfoto auf den ersten Platz gesetzt. Die Aufnahme ist über dem Westen Islands entstanden, die Umstände beschrieb Kolenbrander wie folgt: Auf der Fahrt zu einem Nationalpark sei ihm die dramatische Wolkensituation aufgefallen, zunächst habe sich jedoch kein Motiv gefunden, mit dem der Himmel hätte kombiniert werden können. Im Bewusstsein der Kurzlebigkeit solcher Formationen sei er weitergefahren, bis die kleine Bergkette im Bild war. Anschließend sei er noch zu einem Zaun in einiger Entfernung gelaufen, um über ihn hinweg fotografieren zu können.

Das Ergebnis überzeugt durch Konzentration auf das Wesentliche: „Wir sind heute Bilder mit brillanten Farben gewohnt, vielleicht schon ein Stück weit übersättigt. Farben können auch ablenkend sein. Herr Kolenbrander hat mit seinem Stilmittel sein Motiv optimal eingefangen“, lobte Fuhrmann.

In den acht Kategorien können sich jeweils zehn Gewinner platzieren, von denen einer hervorgehoben ausgezeichnet wird – die übrigen neun werden gleichrangig gewertet. Die Fotos zeigen natürlich entstandene, aber künstlerisch anmutende Formen, detaillierte Momentaufnahmen schwer zu beobachtender Vögel oder auch Makroaufnahmen, die ungewohnte Perspektiven auf winzige Tiere wie Insekten gewähren.

Die Schirmherrin des Wettbewerbs, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, habe sich 2016 zum ersten Mal auch selbst die Ausstellung angesehen. Besonders angetan sei sie von den Juniorpreisen gewesen, die in den Altersgruppen bis 13 Jahre und 14 bis 17 Jahre verliehen werden, darunter findet sich etwa die Aufnahme einer Elefantenfamilie in einer eindrücklich intimen Situation.

Besonders beschäftigt hat die Jury das Thema Bildmanipulation: „In vier Fällen haben wir Sieger disqualifiziert, nachdem wir zur Prüfung die Rohdaten der Aufnahmen angefordert hatten“, sagte Fuhrmann. Zugenommen hätten auch die Handyfotos: „Die werden immer besser. Ich könnte mir vorstellen, dass es nächstes Jahr das erste schafft, sich zu platzieren.“

Die Siegerbilder des Fotowettbewerbs sind noch bis zum 5. Januar im Museum Koenig, Adenauerallee 160, zu sehen.

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