GA gelistet Sharing-Trend in Bonn: Hier wird getauscht und geteilt

Bonn · Der Kleiderschrank platzt fast und die Bücher im Regal verstauben schon. Der Sharing-Trend setzt genau dort an und ermutigt zum Tauschen und Teilen. Der GA gibt einen Überblick über Sharing-Angebote in Bonn.

Erst vor kurzem hat der Kaffeeröster Tchibo bekannt gegeben, dass auch sie sich der Sharing Economy anschließen. Ab dem 23. Januar können Kunden in den Filialen Baby- und Kinderkleidung für vier Euro pro Teil und pro Monat mieten. Neben Tchibo gibt es viele andere Unternehmen und Vereine, die auf ganz unterschiedliche Weise die Sharing-Economy unterstützen. Sharing-Trend bedeutet, dass immer mehr Menschen aktiv nach Möglichkeiten zum Teilen und Tauschen ihrer Gegenstände suchen. Auch in Bonn gibt es unterschiedliche Angebote.

Tauschring Bonn

Bei diesem Verein wird nicht mit Gegenständen oder Geld, sondern mit Dienstleistungen getauscht. Im Januar 2013 hat sich aus einer kleinen Gruppe ein eigener Verein gegründet, der sich auch heute noch als erweiterte Nachbarschaftshilfe betrachtet. Mitmachen kann jeder, der selbst eine Dienstleistung anbietet. Den persönlichen Fähigkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Da das Prinzip auf gegenseitiger Hilfe beruht, ist jedes Angebot kostenlos.

Wo: Die Treffen finden immer im Tauschringcafé in der Vorgebirgsstraße 43 statt.

Wann: Das nächste Treffen ist am Sonntag, 4. Februar, um 14 Uhr

Foodsharing Bonn

Die Organisation "Foodsharing" setzt sich in mehreren Städten aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten sowie kleinen und großen Betrieben ein. Durch unterschiedliche Aktionen machen die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf die Verschwendung in der Gesellschaft aufmerksam und organisieren Gruppentreffen und Aktionen. Foodsharer holen nach Ladenschluss unverbrauchte Lebensmittel aus Bäckereien, Supermärkten oder Imbissen und verteilen sie kostenlos. Als Mitglied der Foodsharer kann man Essenskörbe anbieten oder abholen, an Events teilnehmen sowie Lebensmittel zur Sammelstation bringen oder abholen.

Offene Bücherschränke

Nach dem Lesen stehen Bücher oft jahrelang in Regalen und dienen dort höchstens noch als Dekoration. Anfang der 90er Jahre kamen den amerikanischen Künstlern Michael Clegg und Martin Guttmann schließlich die Idee. Sie gestalteten alte Stromkästen als offene Bibliotheken um. Im Jahr 2003 gab es dann den ersten "offenen Bücherschrank" in Poppelsdorf und mittlerweile gibt es sogar 14 Bücherschränke in Bonn und Region.

Wo: Südstadt/Poppelsdorfer Allee, Beuel/Rheinufer, Duisdorf/Am Schickshof, Altstadt/Platz vor dem Frankenbad, Bonner Bogen/neben der Rohmühle, Venusberg/HNO-Klinik des Universitätsklinikum Bonn, Endenich/Pferdebrunnen-Platz, Vilich-Müldorf/Beueler Str. 30, Ippendorf/Dorfplatz, Sparkasse KölnBonn/Haus der Stiftungen (Budapester Str. 4), Bad Godesberg/Offene Bücherstube (Budapester Str. 4), Tannenbusch/Pavillon der Dünenfüchse (HiCoG-Siedlung, Im Tannenbusch 3), Röttgen/Schloßplatz, Holzlar/Siebenwegekreuzplatz

Repair Cafés

An einem Tag funktioniert das Radio nicht mehr, am nächsten geht der Laptop kaputt und plötzlich streikt der Fernseher. Eine Reparatur ist häufig aufwendig und teuer und in viele Fällen wissen die Betroffenen auch nicht genau, an wen sie sich eigentlich wenden müssen. In den Repair Cafés versuchen Hobby-Bastler auch aufgegebene Lieblingsstücke wieder funktionsfähig zu machen. Sie tüfteln kostenlos so lange an den Geräten, bis sie meist wieder funktionieren.

Wo: In Bonn gibt es sieben Repair Cafés in den Stadtteilen Auerberg/Graurheindorf, Dransdorf, Nordstadt/Altstadt, Südstadt, Tannenbusch, Bad Godesberg-Pennenfeld und Beuel-Limperich

Wann: Die meisten Repair Cafés öffnen einmal wöchentlich oder monatlich für ein paar Stunden. Die genauen Tage und Zeiten variieren von Standort zu Standort.

Oxfam Shop Bonn

Alte Spielzeuge, Kleidung, Kunstgegenstände , Bücher, CDs und vieles mehr können auch dem Secondhandladen "Oxfam" gespendet werden. Falls Besucher in dem Laden etwas schönes entdecken, müssen sie zwar zahlen, aber der Erlös wird ausschließlich an Selbsthilfeprojekte in der Dritten Welt sowie Not- und Katastrophenhilfen weitergegeben.

Wo: Oxfordstraße 12-16, 53111 Bonn

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-18 Uhr, Sa: 10-14 Uhr

Kontakt: 0228/692928; www.oxfam.de

Free Your Stuff Bonn

Heutzutage werden nicht nur zu viele Lebensmittel, sondern auch Gegenstände weggeworfen. Was für einen persönlich mittlerweile wertlos und platzverbrauchend erscheint, könnte für andere trotzdem nützlich sein. Die Facebook-Gruppe "Free Your Stuff" eignet sich für alle, die etwas verschenken wollen oder etwas geschenkt bekommen möchten. Bei der Wahl der Gegenständen ist dabei keine Grenzen gesetzt. Auch viele Bonner sind auf der Facebookseite aktiv und posten zahlreiche "Needs" und "Gives".

Urban Gardening

Unter dem Begriff "Urban Gardening" sind jeglichen Garteninitiativen zusammengefasst, die außerhalb der Haus- und Schrebergärten entstehen. Die Stadt Bonn hat einige Flächen zur Verfügung gestellt, die Hobbygärtner gemeinsam nutzen können. Ob man sich einen Teil des Gartens mieten kann oder den gesamten Garten gemeinsam bewirtschaftet und gestaltet, hängt von dem jeweiligen Verein ab.

Gärten und Kontakt: Ermekeilgarten in der Südstadt (www.ermekeilgarten.de), Young Organics Gemeinschaftsgarten im Messdorfer Feld (www.youngorganics.wordpress.com), PikoParks und Internationaler Garten der WILA Bonn (www.wilabonn.de), Solidarische Landwirtschaft in Bonn (www.solawi-bonn.de), Naturinsel Pennenfeld — Garten der Begegnung (www.wohnen-im-pennenfeld.de), meine ernte Selbsterntegarten (www.meine-ernte.de), Stadtverband Bonn der Gartenfreunde e.V. (www.bonner-kleingaertner.de), StadtFrüchtchen (www.stadtfruechtchen.de)

Tausch- und Verschenkmarkt von BonnOrange

Eine weitere Möglichkeit, um schnell Platz zu schaffen und gleichzeitig Zeit und Geld zu sparen, bietet das Dienstleistungsunternehmen für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Bonnorange. Das Unternehmen weißt darauf hin, dass bei der Produktion von Gebrauchsgegenständen viel Energie und Rohstoffe verbraucht werden. Es gilt also auch hier: Je länger ein Gegenstand genutzt wird, desto ressourcenschonender ist es. In der Online-Börse von Bonnorange kann man kostenlos und ohne Anmeldung Inserate einsehen und aufgeben.

Kleiderstube Tannenbusch

Seit mehreren Jahren gibt es die Kleiderstube im Pfarrzentrum von Sankt Thomas Morus schon. Die Mitarbeiter nehmen dort während der Öffnungszeiten Spenden entgegen. Zusätzlich hat dort jeder die Möglichkeit, preiswerte Kleidung für Erwachsene zu kaufen. Das besondere an der Kleiderstube im Gegensatz zu gewöhnlichen Secondhandläden ist, dass es ein "offenes Regal" für Bücheraustausch, Geschirr und Schuhe gibt.

Wo: Pommernstraße 1, 53119 Bonn

Öffnungszeiten: Mo: 16-18 Uhr, Di-Do: 9.30-11.30 Uhr

Kontakt: 0176/99003252

Kleidertauschparty

Kleidung, die lange nicht mehr getragen wurde und an der man schon lange den Gefallen verloren hat, kann einfach zur Kleidertauschparty mitgebracht werden. Wie der Name schon verrät, kann man bei dem Event seine eigene Kleidung gegen die Kleidung anderer tauschen. In Bonn wird die Veranstaltungen fast jeden Monat von Greenpeace angeboten.

Mädelsflohmarkt und Rheinauenflohmarkt

Zwar wird hier nicht wortwörtlich getauscht und geteilt, aber es können Kleidungsstücke und andere Gegenstände für wenig Geld ergattert werden. Beide Flohmärkte ziehen viele Besucher und Verkäufer an.

Auf dem Mädelsflohmarkt dürfen wirklich nur Mädels und Frauen verkaufen. Egal ob Fehlkäufe, selbstgemachte Stücke oder einfach nicht mehr getragene Kleidung, auf dem Flohmarkt kann allles ver- und gekauft werden.

Nächster Termin: 25. März von 15-19 Uhr im Brückenforum, der Eintritt beträgt 3 Euro

Auf dem Rheinauenflohmarkt ist jeder willkommen: Hobbyhändler aus der ganzen Region verkaufen allerhand Trödel zum kleinen Preis.

Nächster Termin: 17. März von 8-18 Uhr in der Rheinaue

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