Kommentar Schwieriges Erbe
Karneval und Kirmes sind für viele Bürger die Inbegriffe rheinischen Brauchtums. Und deshalb ist die Betroffenheit über die drohende Pleite des Familienunternehmens "Bayern-Festzelt" verständlich.
Die Partys im Zelt waren bislang Garanten für Oktoberfest-Stimmung am Rhein und lockten zahlreiche Touristen nach Bonn.
Die Nachricht der Stadt Bonn kam für die Kenner der Kirmesszene nicht überraschend. Seit Jahren dümpelt der Familienbetrieb mehr schlecht als recht vor sich hin. Zweimal meldete bereits Uwe Hölzgen Insolvenz an, das letzte Verfahren ist bis heute noch nicht abgeschlossen.
Nach dem schweren Verkehrsunfall des Schaustellers übernahm vor wenigen Jahren Ehefrau Jeanette das Firmenruder. Aber allem Anschein nach war auch sie nicht viel erfolgreicher. Jetzt steht das Unternehmen anscheinend vor einem Scherbenhaufen.
Der neue Insolvenzverwalter hat keinen einfachen Job, weil die Eigentumsverhältnisse der Bayern-Festhalle sehr kompliziert sind. Letztlich entscheiden die Gläubiger, wie es mit dem ehemaligen Beueler Volksfestbetrieb weitergeht.
Ein kleiner Trost für die Kirmesfreunde: Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass 2013 der Fünfer-Looping wieder nach Pützchen kommt.
