Yvonne Gebauer in Bonn Schulministerin besucht Tannenbusch-Gymnasium

Bonn · Schulministerin Yvonne Gebauer weilte am Mittwoch in Bonn. Neben dem Tannenbusch-Gymnasium besuchte Gebauer auch die International School, den Caterer Lehmanns und das Deutsche Museum.

 Touché: Schulministerin Yvonne Gebauer setzt mit dem Florett einen Treffer auf der Brust von Nachwuchsfechter Kerem Ercan.

Touché: Schulministerin Yvonne Gebauer setzt mit dem Florett einen Treffer auf der Brust von Nachwuchsfechter Kerem Ercan.

Foto: Horst Müller

Nordrhein-Westfalens ranghöchste „Lehrerin“ muss im Fach Fechten noch lernen. „Haben Sie ihren Helm dabei?“, fragte Schulministerin Yvonne Gebauer den Florett-Spezialisten Kerem Ercan. „Habe ich“, antwortete der 17-jährige Spitzensportler vom Tannenbusch-Gymnasium (Tabu) und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber das heißt Maske und nicht Helm.“ Geduldig erklärt er Gebauer am Mittwoch, wie man ein Florett hält. „Bis ich alle Finger an der richtigen Stelle habe, hätte mein Gegner sicher schon einige Treffer gemacht“, sortiert die Ministerin ihre Finger.

Das Tannenbusch-Gymnasium ist eine von fünf „Eliteschulen des Sports“ in NRW. Nicht nur Fechter Kerem kann durch besondere Profil-Zweige Begabung und Schule kombinieren. Auch Fünfkämpferin Mona und Ranye, Weltmeister im Taekwondo, erhalten am Tabu jede Unterstützung, damit sie neben ihrer sportlichen Karriere das Abitur machen können. „Wir lassen niemanden zurück und fördern unsere Talente notfalls durch Einzelunterricht“, sagte Schulleiter Eike Schultz am Mittwoch beim Besuch der Ministerin.

Profil-Zweige ziehen Schüler aus andern Stadtteilen an

Auch durch andere Profil-Zweige werden die Schüler im Tabu frühzeitig gefördert. Dazu gehört ein Musik-Zweig (seit rund 20 Jahren gibt es Leistungskurse Musik) sowie eine A-Klasse. Dort dreht sich alles um Naturwissenschaften. Für dieses Modul haben sich Amira, Maysoon und Maryam entschieden. „Es macht einfach Spaß, etwas auszuprobieren“, erzählen die drei Neuntklässlerinnen stolz. Vier Stunden hatten sie gebraucht, um einen Roboter zu programmieren, damit er auf schwarzem Papier fährt. Ändert sich die Farbe des Untergrunds, dann schlägt er eine andere Richtung ein.

„Durch unsere Profil-Zweige ziehen wir immer mehr Schüler auch aus anderen Stadtteilen an“, erklärte Schultz der Ministerin bei einem Rundgang. „Wir schaffen hier Lebenswelten, in denen Freundschaften entstehen. Das verstehen wir unter Integration. Das ist nicht immer einfach, aber mit vereinten Kräften gelingt es uns.“

Schule und Sport miteinander kombinieren

Kerem kommt ursprünglich aus Weinheim und besucht seit einem Jahr das Tannenbusch-Gymnasium. „Wenn ich zu Hause geblieben wäre, dann hätte ich mich entweder für die Schule oder den Sport entscheiden müssen. Hier kann ich beides miteinander kombinieren“, begründete er seine Entscheidung. Obwohl er alle Hilfe bekommt, ist die „Doppelbelastung“ enorm. Denn neben dem Unterricht stehen rund 30 Stunden Training pro Woche auf dem Programm. „Schaffen kann man das nur mit viel Herzblut“, fügte Jürgen Nolte, Sportkoordinator am Gymnasium und ehemaliger Weltklassefechter, hinzu. Neben dem Tannenbusch-Gymnasium besuchte Gebauer auch die International School, den Caterer Lehmanns, in dessen Küche das Essen für Kitas und Schulen zubereitet wird, und das Deutsche Museum.

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