Kinder backen mit Ippendorfer Profis Schlaufe, Knoten - fertig ist die Brezel

IPPENDORF · Fleißige Hände rollten und kneteten die Teigbällchen. Zuerst waren die Kinder der Johannesschule in Poppelsdorf noch etwas schüchtern in der Backstube der Bäckerei Laib & Seele. Sie formten Stangen und Fladen. Doch schon bald sprühten sie nur so vor Kreativität: Schnecken, Herzen und kleine Mäuse mit Rosinenaugen entstanden. Zum Internationalen Tag des Brotes am Dienstag konnten die Kinder hautnah das Bäckerhandwerk erleben.

 Konzentriert bei der Arbeit: Jasmin (vorne) und ihre Mitschüler aus der Johannesschule in der Backstube von Laib & Seele.

Konzentriert bei der Arbeit: Jasmin (vorne) und ihre Mitschüler aus der Johannesschule in der Backstube von Laib & Seele.

Foto: Barbara Frommann

"Wir gehen mit den Kindern zurück zum Ursprung. Sie lernen, wie viel Zeit und Mühe ihre Nahrungsmittel kosten und welche Zutaten drinstecken", sagte Petra Bauerfeind. Zusammen mit Bäckermeister Michael Flohe betreibt sie die Backstube an der Ippendorfer Allee.

Es ist nach ihren Angaben die einzige Bäckerei in Bonn, die nach den Standards von Demeter arbeitet: Alle Zutaten sind aus streng kontrolliertem, dynamisch biologischem Anbau. Diese Wirtschaftsweise geht zurück auf Rudolf Steiner, der auch Denkvater der Waldorfschulen wie der Johannesschule ist. "Die Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen", sagte Lehrerin Hildegard Seefeld. Trotz Herbstferien trommelte sie Kinder aus ihrer dritten Klasse zum gemeinsamen Backen mit den Profis zusammen.

Aber die Kinder waren auch keine Amateure: Regelmäßig backen sie in der Schule. Schlaufe, Knoten, fertig - Jasmin machte ruckzuck perfekte Brezeln. Als Bäckermeister Flohe ihr zeigt, wie er die Brezeln schlingt, sagt die Neunjährige wohlwollend: "Richtig."

Neben den süßen Teiglingen backte Flohe mit den Kindern auch sein persönliches Lieblingsbrot, ein gesundes Vollkornbrot aus Mehl, Salz, Sauerteig und ein wenig Hefe. "Wenn es den Kindern Spaß macht, macht es mir auch Spaß", sagte er.

Mit viel Humor und flinken Händen führte er sie an den Umgang mit den Nahrungsmitteln heran. "Ihh", sagt David, als er seinen Finger in den noch feuchten Teig steckt: "Voll matschig!" Auf das Ergebnis freut sich der Zehnjährige aber: "Das Brot teile ich mit meiner Familie." Auch Flohe flüstert: "Ich schneide mir nachher heimlich eine Scheibe ab."

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