Trajektkreisel in Bonn Schilderbrücken kommen jetzt doch

Bonn · 40 Unfälle allein 2016 am Trajektknoten an der B9: Das ist eindeutig zu viel, sagt die Bonner Stadtverwaltung. In Absprache mit der Polizei und der Bezirksregierung Köln soll deshalb der bisherige Schilderwald durch Schilderbrücken ersetzt werden.

An den seitlichen Zufahrten zum Kreisverkehr sollen 4 kleinere Schilder sowie 13 kleinere Wegweiser angebracht werden. Die Kosten betragen der Stadt Bonn zufolge rund 170 000 Euro. Der Planungsausschuss hat den Schilderbrücken, die ähnlich denen an Autobahnen die ganze Straßenbreite überspannen sollen, bereits nach langer kontroverser Debatte mit Stimmen von CDU und SPD zugestimmt. Nun hat die Bezirksvertretung das letzte Wort.

Für CDU-Planungssprecher Bert Moll gibt es eigentlich keine Entscheidungsbefugnis der Ratsgremien: „Die Verwaltung hat sehr deutlich gesagt, dass sie von der Bezirksregierung angehalten ist, die Schilderbrücken aufzuhängen. Wir können lediglich die Mittel dafür frei geben“, sagte der Jurist.

Rolf Beu (Grüne), dessen Fraktion sich gegen die Änderung der Beschilderung am Trajektkreisel ausgesprochen hat, ist da ganz anderer Meinung: „Diese Schilderbrücken verschandeln nicht nur das Stadtbild an dieser Stelle, sondern versperren zudem den Blick h auf die Museen und das Kunstwerk im Kreisel“. Es müsse doch andere Möglichkeiten geben, die Unfallgefahr am Kreisel zu bannen, ist er überzeugt – etwa durch eine Geschwindigkeitsreduzierung vor den Zufahrten.

Denn der Stadtverwaltung zufolge fahren viele Autofahrer oftmals mit erhöhter Geschwindigkeit in den vierspurigen Kreisel an der Ecke Friedrich-Ebert-Allee/Marie-Kahle-Allee/Franz-Josef-Strauß-Allee ein. Die Zufahrt ist aufgrund seiner Größe mit Ampeln geregelt. Anscheinend glaubten aber viele Autofahrer, sie führen in eine Kreuzung ein und bemerkten zu spät, dass es sich um einen Kreisverkehr handele und gerieten so ins Schlingern. Das könne vorwiegend ortsunkundigen Fahrer betreffen, glaubt Beu. „Deshalb hätten wir von der Verwaltung auch gerne gewusst, wie viele von den Autofahrern, die dort in einen Unfall verwickelt waren, von außerhalb kamen“, sagte er, „doch diese Frage wurde leider nicht beantwortet“.

Verärgert zeigte sich Beu zudem darüber, dass die CDU einer Vertagung des Themas, wie vorher mit der Koalition so auch abgesprochen worden sei, in der Sitzung plötzlich nicht mehr zustimmen wollte. Moll verteidigt seine Fraktion: „Ich hatte mehrfach erklärt, dass an dieser Stelle die Koalitionsvereinbarung nicht greifen kann, weil wir keinen politischen Beschluss fassen können. Die Verwaltung muss dort für Sicherheit sorgen und der Weisung aus Köln Folge leisten“, sagte er. Zumal die Verwaltung zuvor erklärt habe, auch die Unfallkommission unterstütze das Vorhaben.

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