Weiße Flotte der BPS Schiffe fahren langsamer und länger

BONN · "Leinen los" hieß es am Donnerstag für die Bonner Personen Schifffahrt (BPS). Unter dem Läuten der Schiffsglocke verließ die "Filia Rheni" erstmalig in diesem Jahr den Anleger vor dem Alten Zoll, um sich mit zahlreichen Gästen auf den Weg Richtung Königswinter zu machen. Gestern, an Karfreitag nahm die weiße Bonner Flotte wieder den Linienbetrieb auf. Neu in diesem Jahr ist unter anderem ein geänderter Fahrplan und eine längere Fahrtdauer.

 Saisoneröffnung an Bord der "Filia Rheni": (von links) Werner Rambow, Helmut Joisten, Clemens Schmitz, Horst Naaß, OB Jürgen Nimptsch und Helmut Kollig.

Saisoneröffnung an Bord der "Filia Rheni": (von links) Werner Rambow, Helmut Joisten, Clemens Schmitz, Horst Naaß, OB Jürgen Nimptsch und Helmut Kollig.

Foto: Barbara Frommann

"Wir möchten spritsparender, umweltfreundlicher und nachhaltiger arbeiten", erklärte Clemens Schmitz, Kapitän der "Filia Rheni". Daher werden die im Familienbetrieb geführten Schiffe der weißen Flotte auf ihrer täglichen Fahrt nach Linz und zurück ab diesem Jahr etwas Tempo rausnehmen, um ihren Spritverbrauch zu senken. Zehn Minuten länger dauert die Tour dadurch.

"Die Passagiere dürfen sich freuen, denn sie bekommen ab diesem Jahr mehr fürs Geld", scherzte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch bei der Saisoneröffnung am Donnerstag. Durch die längere Fahrzeit ändert sich auch der Fahrplan der weißen Flotte. In der Hauptsaison ab Juni legen die Schiffe vom Alten Zoll morgens nicht mehr wie bisher zur vollen Stunde ab, sondern jeweils zehn Minuten früher um 9.50, 10.50 und 11.50 Uhr.

Nachmittags gelten auch weiterhin die alten Zeiten 14, 15 und 16 Uhr. Bis Ende Mai gilt ein reduzierter Fahrplan mit Ablegezeiten um 9.50, 10.50, 14 und 15 Uhr. "1600 bis 1700 Einsatzstunden hat jedes Schiff im Jahr. Ob wir ein oder zwei Liter Diesel pro Stunde weniger verbrauchen, ist schwer zu sagen", erklärte Schmitz. "Wie viel Sprit wir genau einsparen werden, wird sich erst am Ende der Saison sagen lassen.

In der Summe werden sich die zehn Minuten aber deutlich bemerkbar machen." Die längere Fahrtzeit ist für die Gäste der weißen Flotte auch in finanzieller Hinsicht ein Grund zur Freude, denn dadurch könne man auch in diesem Jahr auf Spritzuschläge bei den Fahrpreisen verzichten.

Im letzten Jahr musste die BPS ihre Preise aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent anziehen. "Die Passagiere hatte die Änderung aber nicht abgeschreckt", freute sich Schmitz, der mit gemischten Gefühlen auf das letzte Jahr zurückblickte. Insgesamt habe sich der Besucherandrang sehr wetterabhängig gezeigt.

Auch in diesem Jahr waren die äußeren Bedingungen alles andere als optimal. "Der Winter war höllisch. Das Wetter hat die Renovierungen schwierig gemacht", sagte Schmitz. Trotzdem wurden die Schiffe überholt und teils mit neuer Technik, teils mit neuer Ausstattung für die neue Saison fit gemacht.

Und weil Ostern dieses Jahr so früh kommt, dürfen sich die Gäste bis Ende April über ein besonderes Frühjahrsangebot der Bonner Personen Schifffahrt freuen. Bis Ende April zahlen Passagiere für jede Linienfahrt dienstags, mittwochs und donnerstags lediglich fünf Euro. Dass selbst zu Ostern der Wetterbericht noch eher winterlich klingt, ist für den Linienbetrieb der BPS kein Problem. Kapitän Schmitz verspricht: "Wir fahren bei Wind und Wetter."

Die Schiffe der Bonner Personenschiffahrt

"Filia Rheni": Seit 1909 betreibt die Familie von Clemens Schmitz Personenschifffahrt auf dem Rhein. Die Filia Rheni, der erste Flusskatamaran Deutschlands, wurde 1989 gebaut. Er bietet bis zu 460 Passagieren auf zwei Decks Platz.

"Beethoven": Für die kommende Saison wurde das Clubschiff mit neuen Polstern für die 280 Sitzplätze ausgestattet. Schiffseigner ist die Familie Dahm.

"Poseidon": 1996 wurde die Party-Yacht gebaut, die unter dem Kommando von Kapitän Walter Schmitz steht. 180 Gäste finden im Salon, weitere 250 Gäste auf dem Sonnendeck Platz.

"Moby Dick": Das beliebte Ausflugsschiff im unverkennbaren Walfisch-Design wird seit 1976 ebenfalls von der Familie Schmitz (Poseidon) betrieben.

"Rheinprinzessin": Mit dem Ausflugsschiff führt Kapitän Bernhard Vogel das 1933 gegründete Familienunternehmen weiter. Das jüngste Flotten-Mitglied bietet Sitzplätze für 348 Gäste.

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