Personaldebatte im Stadthaus Sander-Nachfolge: Heidler ist Favoritin

Bonn · Die Verantwortung für Bonns marode Stadtfinanzen geht wohl in weibliche Hände über: Die Personalberaterin Margarete Heidler hat beste Chancen auf den Kämmererjob.

Margarete Heidler, Personalberaterin und frühere Bürgermeisterin von Heilbronn, hat sich am Montagabend den Fraktionen vorgestellt. Wie aus Kreisen der Jamaika-Koalition verlautete, hat die 51-Jährige beste Chancen, die Nachfolge von Ludger Sander anzutreten, der in den Ruhestand geht. Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) hatte unter mehreren Kandidaten eine Vorauswahl getroffen – in Abstimmung mit Werner Hümmrich (FDP), dem Vorsitzenden des Finanzausschusses.

Heidler stammt aus Schwäbisch-Gmünd und startete ihr Berufsleben als OP-Krankenschwester. Sie bildete sich zur Betriebswirtin weiter, schloss danach ein Jurastudium an der Uni Tübingen mit dem zweiten Staatsexamen ab. In Heilbronn war sie seit 2007 als Erste Bürgermeisterin auch für die Stadtfinanzen zuständig. 2013 wechselte sie als Partnerin in die Unternehmensberatung ifp nach Köln. Dort unterstützte sie öffentliche Verwaltungen und Stadtwerke in Personalfragen. „Vita, Erfahrungen, Auftreten – Frau Heidler wird der Stadt guttun“, zeigte sich Hümmrich am Montag überzeugt.

Die 51-Jährige war CDU-Mitglied, hat ihr Parteibuch aber 2013 zurückgegeben und ist jetzt parteilos – kein unwichtiger Punkt, da die FDP das Vorschlagsrecht für den Kämmererposten hat. Die CDU dagegen kümmert sich um das vakante Sozialdezernat: Dafür soll sich nächsten Montag eine Kandidatin vorstellen. Entgegen allen Gerüchten hat sich die Königswinterer Dezernentin Heike Jüngling übrigens nicht beworben. Ziel ist, beide Dezernentinnen in der Ratssitzung am 22. September zu wählen. An diesem Abend soll auch der neue Bäderamtsleiter berufen werden – ein leitender Mitarbeiter aus einer Stadtverwaltung im Ruhrgebiet.

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