Fotos Rundgang durch die Müllverwertungsanlage Bonn
Die Müllverwertungsanlage Bonn (MVA) hat am 9. Juli 2019 für Interessierte die Tore geöffnet. Dass hier etwas verbrannt wird, zeichnet sich auch an der Fassade ab.
Dass sich hier Flammen die Wände hochschlängeln, ist vielleicht nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.
Im Inneren der MVA Bonn kann man schnell die Übersicht verlieren. Wer hier arbeitet, sollte sich gut auskennen.
Die Anlage wurde 1992 in Betrieb genommen, der Grundstein wurde aber schon während des Kalten Kriegs gelegt.
Die MVA Bonn liegt im Industriegebiet bei Endenich, an der Straße "Am Dickobskreuz".
Vom Dach der MVA ergibt sich ein ungewohnter Blick auf das verfallene Gelände des alten Schlachthofs.
Im Gespräch war bereits, die Fläche für eine Anbindung der MVA an das Bahnnetz zu nutzen.
Durch den Sensor einer Smartphonekamera lassen sich die Flammen erahnen. Von den immensen Temperaturen ist nur ganz in der Nähe etwas zu spüren.
Die Mindesttemperatur für die Verbrennung muss bei 850 Grad Celsius liegen. Üblicherweise liegt sie sogar bei 1000 Grad Celsius.
Drei bis fünf Tonnen Müll kann der Greifarm auf einen Schlag bewegen.
Eine Ladung verbrennt in etwa 20 Minuten, drei Schächte hat der Greifarmführer in der Stunde zu befüllen. In einer Schicht kommen so über 80 Tonnen Müll zusammen.
Die Angestellten in der Leitwarte haben die aktuellen Vorgänge immer genau im Blick. Durch die Kameras können sie auch Veränderungen der Flammen wahrnehmen und einschätzen.
Für Unwissende wirken die bunten Linien auf den vielen Monitoren eher verwirrend. Da der Betrieb ohne Pause läuft, ist eine pausenlose Überwachung ebenfalls notwendig.
An dieser Position läuft die Bedienung vollautomatisch. Niemand soll gezwungen werden, mehrere Stunden in einer solchen dunklen Kabine abzusitzen.
Diese Warte ist daher nur für Notfälle gedacht. Gereinigt werden die Wände übrigens regelmäßig von Industriekletterern, die sie mit Wasser abspritzen.
Der Bau der Anlage hat damals 295 Millionen D-Mark gekostet. Alleine die Rauchgasreinigung ist für knapp die Hälfte der Kosten verantwortlich.