Kommentar Richtige Entscheidung

Diese Nachricht werden Tausende Bahnpendler mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen: Nach dem Anschlagsversuch am Hauptbahnhof haben Deutsche Bahn und Bundespolizei sich nun doch entschlossen, die Bilder aus den Überwachungskameras aufzeichnen zu lassen.

Ob religiöse Fanatiker sich davon abschrecken lassen, ist zwar zweifelhaft. Auf jeden Fall tragen solche Aufzeichnungen aber zu schnelleren Fahndungserfolgen bei.

Seit mehr als zwei Monaten suchen die Ermittler vergeblich nach dem Attentäter, der am 10. Dezember die Bombe am Gleis 1 abgestellt hat. Wären die Aufnahmen der dortigen Kamera gespeichert worden, säßen der oder die Täter vielleicht schon längst in Untersuchungshaft - und Bonn könnte aufatmen. Zur Erinnerung: Es waren Überwachungsbilder vom Kölner Hauptbahnhof, die 2006 schnell auf die Spur der beiden "Kofferbomber" führten. Die Libanesen hatten in zwei Regionalbahnen Bomben deponiert, die zum Glück zu stümperhaft konstruiert waren, um zu explodieren.

Die Kameraüberwachung im öffentlichen Raum braucht enge Grenzen. "Big Brother" in der halben Stadt: Das will niemand. Aber an Flughäfen und großen Bahnhöfen muss angesichts latenter Terrorgefahr aufgezeichnet werden. Das darf nicht daran scheitern, dass der Bund und das Staatsunternehmen Deutsche Bahn sich um die entstehenden Kosten streiten.

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