Kommentar zum Rheinauensee Richtige Entscheidung

Bonn · Experten messen und prüfen das Wasser des Rheinauensees nach verschiedenen Parametern. Eine Sanierung wegen der schlechten Wasserqualität wird es aber nicht vor 2020 geben.

 Mit diesem Gerät misst Hartmut Wassmann die Mengen von Chlorophyll und die Anzahl der Algen im Seewasser.

Mit diesem Gerät misst Hartmut Wassmann die Mengen von Chlorophyll und die Anzahl der Algen im Seewasser.

Foto: Benjamin Westhoff

Seit Jahren gibt es im Rheinauensee in den Sommermonaten die gleichen Probleme: Algen wuchern, der Sauerstoffgehalt ist zu niedrig, und wegen Botulismus verenden Wasservögel. Alles zusammen bildet einen prekären Kreislauf, dem mit ein paar kleinen Maßnahmen nicht beizukommen ist. Die Wirkung der Arbeiten, die die Stadt in den vergangenen Jahren im See hat durchführen lassen, war jedenfalls nach kurzer Zeit wieder verpufft.

Deshalb ist es die richtige Entscheidung, das Gewässer nun aufwendig zu untersuchen, um es mit den gewonnenen Erkenntnissen ebenso aufwendig im nächsten oder übernächsten Jahr zu sanieren. Statt vielen kleinen, aber nur vorübergehenden Resultaten muss endlich die große Lösung für den See gefunden werden. Der heiße Sommer 2018 mit seinen anhaltenden extremen Temperaturen hat gezeigt, dass die äußeren Bedingungen in den nächsten Jahren die Situation wohl noch verschlimmern können. Denn bei warmen Temperaturen breiten sich Blaualgen schneller aus und setzen den genannten negativen Kreislauf in Gang.

Die Verantwortung für einen gesunden Rheinauensee trägt aber nicht nur die Stadt. Viel zu oft werfen Besucher im Sommer nach einer Grillparty Essensreste oder Abfälle in den See. Ein weiterer Teil des Problems sind die Fütterungen der Wasservögel: Wenn die Brotreste im See verfaulen, entziehen sie diesem Sauerstoff und es kommt in der Folge zu einem Fischsterben. Es ist daher nachvollziehbar, dass die Stadt seit diesem Monat ein Fütterungsverbot ausgesprochen hat. Natürlich muss auch das Überleben der hier heimischen Vögel gesichert werden. Aber dies sollte stets im Einklang mit einem gesunden Rheinauensee geschehen.

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