Deutsches Museum Reinschnuppern in die Chemie

BONN · Shampoo, Gummibärchen und Kaugummi lagern in den Schränken der Experimentierküche des Deutschen Museums. "Chemie steckt überall mit drin. Ohne sie wäre unser Leben nicht so, wie es ist", erklärt der 14-Jährige Onur Özger. Mit 33 anderen Schülern hat er in den vergangenen Wochen den Laborführerschein gemacht.

 Stolz auf ihren Laborführerschein sind (von links) Justin von Engelshoven, Angelina Holzem und Sven Blume von der Anne-Frank-Schule.

Stolz auf ihren Laborführerschein sind (von links) Justin von Engelshoven, Angelina Holzem und Sven Blume von der Anne-Frank-Schule.

Foto: Nicolas Ottersbach

Dabei untersuchten die Jugendlichen nicht nur Alltagsprodukte, sondern blickten auch hinter die Kulissen von großen Industrieunternehmen. Finanziert wird das für die Teilnehmer kostenlose Projekt vom Fonds der chemischen Industrie und der Telekom-Stiftung.

Die Exkursionen waren für Achtklässlerin Katharina Jahn (15) das Spannendste. Es ging zum Chemiekonzern LyondellBasell nach Wesseling, in das Ausbildungslabor für organische Chemie in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg oder auch eine Filiale der Drogeriemarktkette dm.

"Wir konnten den Angestellten richtig Löcher in den Bauch fragen", sagt Katharina. Erstmals war bei der mittlerweile siebten Auflage der Experimentierküche das Brühler Marienhospital dabei. "Wir wollen viele verschiedene chemienahe Ausbildungsberufe vorstellen", erklärt Dr. Klaus Lehmann, der vor drei Jahren das Projekt im Deutschen Museum startete.

Und da gehöre auch der Job im Krankenhaus dazu: Blutdruck, Medikamente und Körpertemperaturen hätten viel mit Naturwissenschaft zu tun. Gleichzeitig sei eine Menge soziale Kompetenz gefragt. "Auch das ist ein wichtiger Teil des Laborführerscheins", so Lehmann.

Dass die Auswahl mit über 250 Ausbildungsberufen in der Region riesig sei und es für jeden eine Stelle gebe, machte IHK-Präsident Wolfgang Grießl den Jugendlichen klar: "Dafür müsst ihr aber auch, wie ihr es jetzt getan habt, Engagement zeigen." Zur Belohnung für die über 40 Stunden Laborführerschein gab es ein Zertifikat.

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