Bonner Bäderkonzept Reaktionen aus der Politik
Bonn · Die Stadt will das Hardtbergbad schließen, das Melbbad und das Friesi stehen auf der Kippe. Dazu meinen Vertreter der Bonner Stadtratsfraktionen:
Peter Finger (Grüne) und Georg Fenninger (CDU) erklären in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass es einen Beschluss zum Bäderkonzept erst nach einer "angemessenen" Bürgerbeteiligung geben wird. "Die Koalition sieht im Bäderbereich allerdings einen Einsparbedarf, der ohne die Schließung eines Hallenbades schwerlich erreichbar sein dürfte. Wir sind aber nicht festgelegt, welches das sein wird." Die Freibäder will die Koalition möglichst vollständig erhalten, Voraussetzung dafür ist allerdings die verbindliche Zusage von maßgeblichen Unterstützungsbeiträgen durch die Fördervereine des Friesdorfer Freibades und des Melbbades. Die Verwaltung hat bereits den Auftrag, dies verbindlich zu klären.
Peter Kox (SPD): "Bäderschließungen sind Ausdruck einer uninspirierten Haushaltspolitik. Unseren Vorschlag, eine Bäder GmbH unter dem Dach der Stadtwerke prüfen lassen, haben CDU und Grüne im Rat abgelehnt. Die Vertagungsmehrheit ist nun in der Pflicht klarzumachen, ob sie die 750 000 Euro in 2013 tatsächlich durch die Schließung von Melbbad und Friesi einsparen möchte und wie sie die Zukunft des Hardtbergbads sieht."
Werner Hümmrich (FDP): "Mein erster Eindruck ist: Wir sind mit diesem Bäderkonzept weit weg vom Bädergutachten und dessen Bewertungen. Ein zweiter Aspekt: Der OB - der die Bürgerbeteiligung oft genug wie eine Monstranz vor sich herträgt - will zu diesem Bäderkonzept die bisher geplante Bürgerbefragung nicht mehr durchführen. Das betrachte ich als Fehler. Und drittens ist festzustellen, dass nach diesem Bäderkonzept der Bonner Westen zukünftig ohne Bad dastehen wird."
Tobias Haßdenteufel (Linke): "Die Pläne sind ein Schlag ins Gesicht der beiden Fördervereine, die stets signalisiert hatten, sich noch stärker engagieren zu können, um die Freibäder zu erhalten. Es ist finanziell nicht nachvollziehbar, dass mit dem Melbbad eines der beliebtesten Bonner Freibäder geschlossen werden soll, das vor wenigen Jahren für 3,5 Millionen Euro eine komplett neue Schwimmbadtechnik erhalten hat. Nicht einmal das Bädergutachten empfiehlt die Schließung der Bäder, es bleibt damit ein kostspieliges Gutachten ohne reale Auswirkungen."
Petra Thorand (CDU), Bezirksbürgermeisterin Hardtberg: "Das Hardtbergbad schließen zu wollen, halte ich für eine riesige Schnapsidee. Es ist das einzige Kombibad Bonns, das einzige Bad im Bonner Westen. Mit Kletterwald und Badestrand hat es echte Trümpfe vorzuweisen. Dort finden Vereins- und Schulschwimmen von 16 Schulen statt."
