Sondersitzung zum WCCB Rat will Weichen für WCCB-Weiterbau stellen

BONN · Die geplante Fertigstellung des World Conference Center Bonn (WCCB) rückt näher. Nächsten Montag soll der Stadtrat in einer Sondersitzung ab 20 Uhr im Stadthaus den Weiterbau beschließen und die Stadtverwaltung beauftragen, die Suche nach einem Generalunternehmer zu starten. Dazu ist dem Presseamt zufolge eine europaweite Ausschreibung erforderlich.

Nach drei Sondersitzungen des WCCB-Unterausschusses sowie einer Informationsveranstaltung für alle Ratsmitglieder innerhalb von nur drei Wochen einigten sich die Ausschussmitglieder in der Nacht zum Dienstag auf diese Vorgehensweise. Einen Katalog von mehr als 150 Fragen hatten die Fraktionen gesammelt, die die Verwaltung trotz der Kürze der Zeit alle beantwortet hat.

Nicht alle zur Zufriedenheit der Fragesteller, wie am Montagabend deutlich wurde. Nachdem die Kosten für die Fertigstellung des Kongressgebäudes sowie der Abgeordnetenhäuser und des Parkhauses binnen weniger Wochen von 51,5 auf 76,8 Millionen Euro gestiegen waren und diese Informationen erst nach Ostern öffentlich gemacht wurden, sitzt das Misstrauen gegenüber der Verwaltung und ihren Beratern tief. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sagte den Politikern zu, weitere offene Fragen möglichst bis zur Sondersitzung zu beantworten.

CDU und Grüne wollen zum Verwaltungsvorschlag für den Kongresssaal und das WCCB-Hotel Änderungsvorschläge einbringen, die von der CDU-Fraktion auf einer Sondersitzung am Freitag noch einmal beraten werden. Demnach will die Ratsmehrheit als Bedingung für ihre Zustimmung zum Weiterbau des WCCB festhalten, dass der Weiterbau auf jeden Fall mit einem Generalunternehmer erfolgt und der große Saal gemäß der UN-Forderung teilbar sein muss.

Einen Planungsauftrag für die technische Umsetzung der Teilbarkeit in Höhe von 325 000 Euro hat Nimptsch per Dringlichkeitsentscheidung bereits erteilt. Die Fertigstellung der Fassade des Parkhauses, die mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche schlägt, soll zunächst zurückgestellt werden, zumal die Garage schon in Betrieb ist. Dem Vernehmen nach soll das Gesamtbudget gedeckelt werden.

Beim WCCB-Hotel soll die Verwaltung mit den beiden verbliebenen Kaufinteressenten verhandeln und dann dem Rat mögliche Alternativen gegenüber einem Verkauf samt Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorlegen.

Derzeit stehen Kaufangebote von 16 bis 17 Millionen Euro für das Hotel zur Rede. Nachteil: Es wäre ein Minusgeschäft für die Stadt, die 19,3 Millionen Euro aufbringen musste, um das Hotel zurückzuerhalten. Außerdem könnte sie nach einem Verkauf die Gewinne aus dem Hotelbetrieb nicht mehr nutzen, um die Verluste aus dem Konferenzbetrieb zu mildern. Vorteil eines Verkaufs: Das Kostenrisiko der Fertigstellung liegt beim Investor.

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