Besuch im Herzzentrum in Bonn RTL-Stars in der Kinderklinik

Bonn · Auf Einladung des gemeinnützigen Vereins "Kinderherzen e.V." besuchten zwei aus der Serie „Alles was zählt“ bekannte RTL-Stars das Kinderherzzentrum der Bonner Universitätsklinik an der Adenauerallee.

 Die RTL-Schauspieler Julia Augustin und Lars Korten waren im Herzzentrum zu Gast.

Die RTL-Schauspieler Julia Augustin und Lars Korten waren im Herzzentrum zu Gast.

Moritz hat eine riesige Narbe auf der Brust. Mit mehreren Stichen musste das Fell des Kinderherzbären genäht werden. „Meine ist nicht so groß“, sagt die neunjährige Lucie und hebt ihr T-Shirt. „Die untere ist die alte Narbe, die obere ist gerade einmal eine Woche alt“, erklärt ihre Mutter Sandra Nagel. Tapfer hat die Schülerin aus Mechernich auch die vergangenen Tage wieder gemeistert. „Sie kennt es nicht anderes. Das war schon ihre dritte schwere Operation – und bestimmt nicht ihre letzte.“

Am Dienstagmorgen hatte Lucie jedoch keine Angst vor dem Termin im Krankenhaus. Im Kinderherzzentrum der Bonner Uniklinik traf die Neunjährige die Schauspieler Julia Augustin und Lars Korten, die das Krankenhaus auf Einladung des Vereins Kinderherzen besuchten. Als Vanessa und Christoph bangen sie in der RTL-Serie „Alles was zählt“ um das Leben ihres Sohnes Henry, der mit einem Herzfehler geboren wurde.

„Als Schauspieler muss man immer in andere Rollen schlüpfen. Doch diese hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht“, erzählte Lars Korten dem Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie, Johannes Breuer. Im Vorfeld habe er häufig mit betroffenen Eltern gesprochen und so dann auch hautnah erfahren, welche enorme Belastung eine solche Diagnose darstellt. „Deshalb war mir wichtig, dass wir nicht uns als Schauspieler in den Mittelpunkt der Serie stellen, sondern dass wir den Fokus auf die Krankheit der Kinder legen“, sagte Lars Korten bei seinem Besuch in Bonn.

Mit einem angeborenen Herzfehler müssen jedoch nicht nur die kleinen Patienten leben. „Es ist eine große Herausforderung für die ganze Familie“, sagte Sandra Nagel. Neben den vielen Krankenhausaufenthalten und der Angst um das eigene Kind müsse auch das Familienleben organisiert und neu strukturiert werden. „Gerade dann, wenn es Geschwister gibt. Denn auch ihnen muss man als Eltern gerecht werden.“

Die siebenjährige Jana weiß schon, dass in den nächsten Monaten erneut eine OP ansteht. „Aber sie meistert das prima“, lobt Mutter Grit Hasenbach ihre Tochter. Beide Mädchen versuchen ein ganz normales Leben zu führen. „Reiten ist mein liebstes Hobby“, sagt Jana, und Lucie ergänzt sofort: „Meins auch“. Nur hin und wieder müssen die Mädchen einen Gang runterschalten.

Welche enormen Fortschritte die Medizin bei der Behandlung herzkranker Kinder in den vergangenen Jahren gemacht hat, erläuterte Johannes Breuer den prominenten Besuchern bei einem Rundgang durch die Uni-Kinderklinik. „Während man noch vor 40 Jahren davon ausging, dass nur 20 bis 30 Prozent der erkrankten Kinder das Erwachsenenalter erreichen, haben wir heute eine Rate von rund 96 Prozent.“ Als Arzt freue man sich immer ganz besonders, wenn man einen jungen Erwachsenen wieder sieht, den man als Kind behandelt hat. „Dann weiß man, dass sich die Mühe und der Kampf gelohnt haben.“

Während Lars Korten bei seinem Rundgang immer wieder angesprochen und um ein Selfie gebeten wurde, blieben Lucie und Jana ganz cool. „Wir kennen den eigentlich gar nicht“, meinten die beiden kleinen Patientinnen und kicherten.

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