Kontrollen in Bonn und Köln Probleme mit Handytickets bei SWB und KVB

Bonn · Handytickets werden immer beliebter, doch in Bonn und Köln können Kontrolleure die Fahrkarten der Preisklasse 1b nicht richtig kontrollieren. Die Stadtwerke Bonn setzen daher auf die Ehrlichkeit der Reisenden.

Bei den Stadtwerken Bonn ist ein Problem bei der Kontrolle von Handytickets aufgefallen. Wer einen Fahrschein der Preisstufe 1a/1b kauft, darf damit eigentlich nur eine Strecke in einem Zeitraum von 90 Minuten zurücklegen. Ein Rück- oder Umweg darf mit dem gleichen Ticket nicht angetreten werden. Bei normalen Papiertickets ist es kein Problem herauszufinden, an welcher Haltestelle der Fahrgast in den Zug eingestiegen ist. Auf den Fahrschein werden Uhrzeit sowie Kaufort gestempelt. Anders jedoch beim Kauf mit dem Smartphone.

Bei einem Kurzstrecken-Handyticket kann höchstens der zeitliche Verlauf verfolgt werden, sagt SWB-Sprecherin Veronika John. Doch nur ein kleiner Teil der Kunden würde einen solchen Dienst nutzen. 140.000 SWB-Fahrer besitzen ein Dauerabo (etwa Schüler-, Studenten- oder Jobtickets), was ein Großteil der Kunden ausmacht. Außerdem seien die Tarifbestimmungen allgemein bekannt. Aus diesem Grund gehen die Stadtwerke Bonn von sehr geringem Missbrauch aus.

Gleiche Probleme bei den KVB

Online-Tickets der SWB werden über den Verkehrsbund Rhein-Sieg erworben. Das System verhält sich ähnlich wie das der Kölner Verkehrsbetriebe. KVB-Sprecher Matthias Pesch bestätigte auf Anfrage des General-Anzeigers, dass auch hier die Problematik bekannt sei.

„Es ist richtig, dass sich derzeit beim HandyTicket bei Einzelfahrten der Preisstufen 1a/1b nicht feststellen lässt, ob der Kunde innerhalb der zeitlichen Geltungsdauer eine Einzelfahrt oder ggf. auch eine zusätzliche Rückfahrt unternommen hat", sagt Pesch. Grundsätzlich könnte die Einstiegshaltestelle beim Kauf abgefragt werden. "Aus Gründen der Bedienerfreundlichkeit wurde hierauf jedoch bislang verzichtet, zumal die VRS-Tarifbestimmungen bereits festlegen, dass Rund- und Rückfahrten sowie Umwege nicht gestattet sind und dies im Bereich der Papiertickets seit Jahren bekannt ist", so der Pressesprecher.

Genau wie die Stadtwerke Bonn sind auch die KVB davon überzeugt, dass der potentielle Missbrauch sehr gering ist. Bei höheren Preisstufen fällt dieses Problem weg, da eine weitere Verkaufsinformation, nämlich die des Tarifgebiets, hinzu kommt. Der Kontrolleur kann so feststellen, ob der Kunde in der zeitlichen Geltungsdauer eine zusätzliche Fahrt über die Tarifgrenze hinweg getätigt hat.

Das System sei laut KVB und SWB stetig in der Entwicklung, weshalb für 2018 die Anschaffung eines neuen Hintergrundsystem geplant sei. Dieses ist für das gesamte VRS-Gebiet ausgeschrieben und wird das Problem dann flächendeckend beheben.

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