Anwohner sehen viele Nachteile Parkkonzept auf dem Venusberg wird kritisiert

Venusberg · Der Bürger Bund Bonn bemängelt die Parkraumlösung der Stadt Bonn. Diese will die Zahl der Anwohnerparkplätze verringern und mehr Parken mit Ticket oder Parkscheibe einrichten.

 Christoph Sartoris (stehend rechts) erläutert Johannes Schott (links) die Meinung der Anwohner-Initiative zum Parkraumkonzept.

Christoph Sartoris (stehend rechts) erläutert Johannes Schott (links) die Meinung der Anwohner-Initiative zum Parkraumkonzept.

Foto: Stefan Knopp

Mehr Parken mit Scheibe oder Ticket, weniger Anwohnerstellplätze – mit dieser Parkraumlösung, die die Stadt für den Venusberg vorsieht, ist der Bürger Bund Bonn (BBB) nicht zufrieden. Da sei eine Chance vertan worden, einem Wohngebiet gerecht zu werden und den Bewohnern mehr Parkraum einzurichten, bemängelte Ratsherr Johannes Schott am Freitagabend bei einem Bürgergespräch in der Jugendherberge auf dem Venusberg. Dorthin hatte der BBB die Anwohner eingeladen, um ihre Meinung zum Konzept zu hören.

Der Einladung folgten viele Bewohner des Ortes. Ihnen stellte Schott das Konzept der Stadt vor: Sie will 268 der bisherigen kostenlosen Stellflächen in Bezahlparkplätze umwandeln und die Zahl der Plätze mit Parkscheibenpflicht von 15 auf 187 erhöhen. Das soll auch durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes rigoros kontrolliert werden, wofür anderthalb neue Stellen geschaffen werden.

Gut 150 Plätze will die Stadt ersatzlos streichen. Die Zahl der reinen Anwohnerparkplätze soll in etwa gleich bleiben, die Venusberger können sich aber Parkausweise bei der Stadt besorgen, mit denen sie auch auf den Flächen mit zeitlicher Begrenzung parken dürfen.

Der Bedarf, so Schott, werde dadurch nicht annähernd ausreichend gedeckt. Sinn und Zweck soll sein, Mitarbeitern und Besuchern des Universitätsklinikums das Parken in den Straßen unattraktiv zu machen – sie sollen stattdessen auf dem Klinikgelände parken, wo sie dafür aber ebenfalls bezahlen müssen.

„Das Konzept läuft darauf hinaus, dass Bewohner und Klinikbenutzer in ständigen Konflikt kommen“, meinte ein Bewohner. Wenn man die Mittel für eine Lösung zusammenstreiche, meinte ein anderer mit Bezug auf wegfallende Parkplätze, finde man keine gute Lösung. Er forderte, dass die Satzung, die die Einrichtung privater Stellflächen im eigenen Vorgarten untersagt, gelockert wird, und dem schlossen sich weitere Teilnehmer an. Andere beklagten, dass man keinen Parkausweis erhält, wenn man einen eigenen Stellplatz nachweisen kann.

Eine Frau war der Ansicht, das Klinikum müsse sich noch mehr anstrengen, um zur Lösung der Parksituation im Wohngebiet beizutragen. Hans-Peter Bürkner vom Personalrat des UKB konterte, die Stadt Bonn habe nicht so viele Parkplätze genehmigt, wie möglich gewesen wären – nach dem Prinzip: je mehr Parkmöglichkeiten desto mehr Verkehr.

Christoph Sartoris von der Anwohner-Initiative Venusberg vertrat die Ansicht, das Konzept gehe zumindest in die richtige Richtung. Das sahen die meisten Teilnehmer der Versammlung nicht so: Es bringe den Anwohnern nur Nachteile, meinte eine Frau. „Man sollte besser alles so lassen, wie es ist“, sagte sie.

Der Bürger Bund fordert Nachbesserungen von der Stadt: Möglichst viele Parkplätze sollen erhalten bleiben, und die Bewirtschaftung solle auf den Zeitraum von 9 bis 16 Uhr begrenzt sein anstatt wie angedacht von 7 bis 18 Uhr. Zudem müsse man das Parkraum- mit einem Verkehrskonzept für den Venusberg kombinieren.

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