Fahndung nach Taschendiebinnen Polizei warnt vor "Drängel-Trick" - und stellt ihn nach

Bonn · Die Polizei fahndet nach vier Taschendiebinnen, die in Bonn am 31. März einer 64-jährigen Frau das Portemonnaie gestohlen haben sollen. Dabei haben die mutmaßliche Täterinnen beim Einsteigen in den Bus den sogenannten Drängel-Trick verwendet.

 Die Bonner Polizei fahndet nach Taschendiebinnen.

Die Bonner Polizei fahndet nach Taschendiebinnen.

Foto: Polizei

Vier bislang unbekannte Frauen stehen im Verdacht, das Portemonnaie einer 64-Jährigen aus deren Rucksack entwendet zu haben. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der Vorfall bereits am 31. März an der Haltestelle Konrad-Adenauer-Platz beim Einsteigen in einen Bus der Linie 609 mit Fahrtrichtung Bonner Innenstadt. Da die Ermittlungen bislang nicht zur Identifizierung der abgebildeten Frauen geführt haben, werden nun auf richterlichen Beschluss Fotos von ihnen veröffentlicht.

Beim Zustieg und während der Fahrt wurden die Tatverdächtigen von der Überwachungskamera des Busses aufgenommen. „Sie haben sich deutlich erkennbar um die Geschädigte positioniert“, heißt es im Bericht der Polizei. So hatten zwei der Frauen vor dem Einsteigen die Tür blockiert und sich bei Fahrgästen nach dem Streckenverlauf der Buslinie erkundigt. Anschließend wurde im dadurch ausgelösten Gedränge die Geldbörse der 64-Jährigen entwendet. Wie Simon Rott, Pressesprecher der Polizei, mitteilt, zeigte die Geschädigte den Diebstahl am darauffolgenden Tag an. Sie habe bereits nach dem Ausstieg aus dem Bus eine Veränderung an ihrem Rucksack bemerkt.

Um sich vor Taschendieben zu schützen, gibt die Polizei Bonn folgende Warnhinweise: Oftmals beim Einstieg in Bus oder Bahn, im Eingang eines Geschäftes oder in einer Menschenmenge bleibt ein sogenannter Provokateur unvermittelt stehen und verursacht ein Gedränge. Der eigentliche Dieb nutzt dann die Gelegenheit, um in die Tasche des Opfers zu greifen. Wie Rott betont, tritt diese Masche nicht nur im alltäglichen Geschehen, etwa in Fußgängerzonen, auf, sondern auch bei Großveranstaltungen: „Die Kriminellen suchen gezielt nach Menschenmengen, zum Beispiel bei Rhein in Flammen, auf Pützchens Markt oder auf den Bonner Weihnachtsmärkten.“

Die Zahl der gemeldeten Taschendiebstähle in Bonn ist indes zurückgegangen. Lag die Zahl 2015 noch bei 1808 Fällen, so waren es im Jahr 2018 nur noch 1056 gemeldete Taten.

Die Polizei rät generell, Wertgegenstände möglichst eng am Körper zu tragen, bestenfalls in innenliegenden, verschließbaren Taschen. Hand- oder Umhängetasche sollten verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper positioniert werden. In besonders belebten Bereichen sollten Fußgänger auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.

Angaben zu den Gesuchten nimmt das Kriminalkommissariat 36 unter 02 28/1 50 entgegen.

Die Polizei empfiehlt deshalb besonders in solchen Situationen auf die persönlichen Wertgegenstände zu achten. In einem Aufklärungsvideo der Polizei ist nachgestellt, wie ein solcher Trick genau abläuft.

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