Holocaust-Leugnerin Polizei stellt Haverbeck-Plakate in Bonn sicher

Bonn · Ursula Haverbeck sitzt seit Mai im Gefängnis. Unterstützer der Holocaust-Leugnerin fordern ihre Freilassung. Auch in Bonn hängen Plakate.

Die Polizei hat in Bonn und der Umgebung mehrere Plakate sichergestellt, auf denen die Freilassung der inhaftierten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck gefordert wird. „Derzeit bewerten wir, ob eine politische Motivation bei der Aktion erkennbar ist“, so ein Polizeisprecher. Auch der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

Auf den schlicht gehaltenen Plakaten sind meist das Konterfei von Haverbeck in schwarzweiß oder Sprüche zu sehen. Bereits am 22. Juni wurden in Bornheim-Hersel zwei Plakate, in den folgenden Tagen in Bonn am Jesuitenhof sowie in der Kopenhagener Straße von den Beamten abgehängt. „Sie gelten als Beweismittel“, so die Polizei. Die Hinweise kamen aus der Bevölkerung. GA-Leser meldeten weitere Plakate, unter anderem an der Gensemer Straße in der Nähe des jüdischen Friedhofs an der Nordbrücke.

Die 89-jährige Haverbeck ist mehrfach wegen Volksverhetzung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Wiederholt hatte sie behauptet, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager gewesen sei. Deshalb gilt sie als Symbolfigur der rechtsextremen Szene. Gegen die Richtersprüche legte sie immer wieder Berufung ein und verhinderte so, dass sie Rechtskraft erlangten. Im Mai wurde sie in Vlotho verhaftet und sitzt nun für zwei Jahre in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne ein.

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