Zug stößt in Bonn mit Bagger zusammen Polizei schließt technisches Versagen aus

Bonn · Ein Zug der Mittelrheinbahn zwischen Köln und Mainz ist am frühen Mittwochmorgen am Bonner Güterbahnhof mit einem Bagger zusammengestoßen.

 Am Mittwochmorgen stießen ein Zug der Mittelrheinbahn und ein Bagger zusammen.

Am Mittwochmorgen stießen ein Zug der Mittelrheinbahn und ein Bagger zusammen.

Foto: Jens Kleinert

Ein Unfall unweit der Stadtbahnhaltestelle Brühler Straße hat am frühen Mittwochmorgen für Zugausfälle, zahlreiche Verspätungen und chaotische Zustände am Bonner Hauptbahnhof gesorgt. Ein Zug der Mittelrheinbahn war gegen 5.25 Uhr mit einem Bagger zusammengestoßen. Sowohl die zwei im Bagger sitzenden Gleisarbeiter als auch rund 60 Fahrgäste in den Waggons kamen mit dem Schrecken davon.

Verletzt wurde niemand. Der Streckenabschnitt war für drei Stunden gesperrt. Laut Polizei war der schienengebundene Bagger wegen derzeitiger Gleisarbeiten auf dem Weg zu einem Abstellplatz, als sich die Regionalbahn mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 bis 25 Stundenkilometern näherte und beide auf Höhe der Autobahnbrücke der A 565 kollidierten.

Noch ist unklar, wie es dazu kommen konnte. Die Bundespolizei will den Baggerfahrer und den zuständigen Fahrdienstleiter in den kommenden Tagen dazu befragen und ermittelt wegen Gefährdung des Bahnverkehrs. Einen technischen Defekt schließt die Polizei aus, es handele sich um menschliches Versagen. Weil der Unfall glimpflich ausging, sorgten die herbeigeeilten Rettungskräfte lediglich für einen sicheren Umstieg der Fahrgäste in eine Ersatzbahn. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf 50.000 bis 100.000 Euro.

Viele Verbindungen im Regionalverkehr waren eingeschränkt

Von der Sperrung des Streckenabschnitts waren allerdings zahlreiche andere Zugverbindungen betroffen, darunter die RE 5, RB 48 und RB 23. Züge zwischen Bonn und Roisdorf sowie Bonn und Euskirchen konnten nur eingeschränkt fahren. Mit Bussen als Schienenersatzverkehr versuchte die Deutsche Bahn die Lage zu entspannen.

Laut Bahn gab es drei Total- und sieben Teilausfälle. Zehn Fernverkehrszüge wurden rechtsrheinisch umgeleitet, es kam zu 31 Verspätungen. "Für uns ist es immer schlecht, wenn so etwas ausgerechnet im Berufsverkehr passiert", sagte ein Sprecher.

Viele Pendler versuchten laut Bonner Stadtwerke deshalb, am Hauptbahnhof auf die Straßenbahnlinien 16, 18 und 66 auszuweichen. "Wir haben das am Morgen deutlich gemerkt und hatten sehr hohe Fahrgastzahlen", sagte SWB-Sprecherin Veronika John. Auf den Bahnsteigen der Straßenbahnen sei es überdurchschnittlich voll gewesen.

Den Zug sowie den Schienenbagger entfernten Bahnarbeiter dann gegen 8.05 Uhr von den Gleisen. Um 8.15 Uhr konnten laut Bahn die ersten Züge der Linien RE 5 sowie RB 48 wieder fahren. 15 Minuten später sei die Strecke dann wieder komplett freigegeben worden. Auch die RB 23 habe somit um 8.30 Uhr wieder fahren können.

Ab 9.15 Uhr seien dann alle Züge wieder planmäßig gefahren. Verwirrung hatte es zuvor auf Bahnsteigen der Zugverbindung RB 23 wegen widersprüchlicher Ankündigungen auf Anzeigetafeln gegeben. So wurde etwa in Duisdorf angekündigt, dass der Zug um 8.25 Uhr ausfalle, als dieser just in dem Moment einfuhr. Laut Bahn werden die Anzeigetafeln der Region zentral geschaltet, sodass es zu zeitlichen Verzögerungen zwischen Ereignissen und angezeigten Informationen kommen könne.

Wegen des defekten Triebwagens müssen Fahrgäste der Mittelrheinbahn in den kommenden Tagen damit rechnen, dass es bei vereinzelten Fahrten etwas enger wird, teilte ein Sprecher mit. Der beschädigte Zug werde in Koblenz repariert. Bis dahin würde auf einzelnen Fahrten ein Fahrzeug fehlen.

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