Polizeipräsenz in der Bonner Innenstadt Polizei rückt zum Viktoriakarree aus

Bonn · Großes Polizeiaufgebot in Bonn: Seit der frühen Mittagszeit sorgt die Präsenz mehrerer Polizeimannschaftswagen rund ums Viktoriakarree für Rätselraten bei den Passanten.

Einige glauben, dass die seit einigen Tagen besetzten Büroräume in einem der Gebäude des Karrees an der Rathausgasse 6 nun doch geräumt werden sollen. Das dementierte Polizeisprecherin Ruth Braun. "Es ist neben der bereits angekündigten Demonstration von Viva Viktoria kurzfristig eine weitere Demonstration ab 14.30 Uhr angemeldet worden. Deshalb sind die Kollegen schon jetzt vor Ort, um die Straßen abzusichern", erklärte sie dem General-Anzeiger auf Nachfrage.

Axel Bergfeld von der Initiative Viva Viktoria erklärte, die zusätzliche Demonstration sei angemeldet worden, um zusätzlich Platz in der Franziskanerstraße für die Kundgebung in Anspruch nehmen zu können. Dort dürfen die Demonstranten allerdings nur den Bürgersteig benutzen. Für die seit längerem angemeldete Demo ab 17 Uhr in der Rathausgasse werden die Buslinien über die Straßen am Hofgarten umgeleitet, für den Verkehr bleibt die Rathausgasse ab ca. 17 Uhr bis voraussichtlich 21 Uhr gesperrt. Bergfeld erwartet mehr als 800 Teilnehmer.

Es geht der Initiative um den Erhalt des Szenelokals Blow Up, dessen Mietvertrag am 30. Juni ausläuft, und um den allgemeinen Leerstand der Gebäude, die die Signa Holding aufgekauft hat, um im Karree ein Einkaufszentrum und eine Bibliothek für die Universität zu errichten. Die Initiative Viva Viktoria startete im vorigen Jahr ein Bürgerbegehren gegen diese Pläne, dem der Rat schließlich mit Mehrheit beitrat. Ursprünglich hatte der Bonner Stadtrat beschlossen, die städtischen Immobilien auf dem Grundstück, darunter vor allem das seit 2010 geschlossene Viktoriabad an Signa zu verkaufen.

Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass die Stadt Bonn prüft, ob die besetzten Büros als Schulungsräume für Flüchtlinge genutzt werden können. In zehn Wohnungen im Karree, die ebenfalls der Signa Holding gehören, sollen demnächst 60 Plätze für Flüchtlinge eingerichtet werden. Ein Sprecher der sogenannten LIZ-Kampagne, deren Mitglieder die betreffenden Büroräume besetzt halten, erklärte, dann würden sie diese Räume freiwillig räumen. "Das ist doch Ehrensache", meinte er.

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