Kontrollaktion in Beuel Polizei blickt verschärft auf Radfahrer - Mehr Unfälle, mehr Kontrollen

BONN · Verbote lassen viele Fahrradfahrer kalt. Das bestätigte am Dienstagmorgen nach Auskunft der Bonner Polizei eine groß angelegte Kontrollaktion am Ende der Kennedybrücke. Was Radler kalt lässt, macht der Polizei zunehmend Sorgen: Die Zahl der Unfälle mit Radlern wächst bereits seit geraumer Zeit.

 Polizeikontrolle: Stefan Grün (Mitte) und sein Kollege Klemens Willmers im Gespräch mit einer Radlerin, die aber keinen Verstoß begangen hat.

Polizeikontrolle: Stefan Grün (Mitte) und sein Kollege Klemens Willmers im Gespräch mit einer Radlerin, die aber keinen Verstoß begangen hat.

Foto: Axel Vogel

Erfasste die Statistik 2010 exakt 569 Unfälle zwischen Bad Honnef, Bonn und Rheinbach, waren es im vergangenen Jahr 688, erklärte Thomas Giershausen, Mitarbeiter der Führungsstelle Direktion Verkehr bei der Bonner Polizei. "Darunter waren auch zwei tödlich verunglückte Fahrradfahrer."

Gefragt nach den Ursachen, sagt Giershausen: "Viele Fahrradfahrer wissen nicht, was sie falsch machen." Folgerichtig bräuchten viele eine "Erinnerung". Entweder in Form einer freundlichen Ermahnung durch einen Beamten oder aber mittels eines Knöllchens.

Wer auf seinem Rad mit viel Schwung über die Kennedybrücke auf dem dortigen Radweg in Richtung Beuel unterwegs ist, vergisst oft: Der Radweg endet unmittelbar am Ende der Brücke. Weiter geradeaus über den Gehweg in Richtung Konrad-Adenauer-Platz zu fahren, verbietet ein Schild. Und das aus gutem Grund. Auf dem Gehweg wird es schlicht zu eng, was für Hausbewohner, Fußgänger und Radler zur Gefahr werden kann, erklärt Giersmann.

Das Verbot missachteten auch am Dienstag zahlreiche Radler. Fahrradpolizist Stefan Grün und seine Kollegen vom Verkehrsdienst, Klemens Willmers und Frank Poweleit, schrieben mit anderen Kollegen insgesamt neun Anzeigen, verhängten 17 Verwarngelder und untersagten in zwei Fällen sogar die Weiterfahrt. Dabei handelt es sich um die Halter von zwei "Fixis", Rädern mit fehlender Bremse. "Das sind reine Sportgeräte", erklärte Thomas Giershausen.

Dass bei den Verkehrssündern auf zwei Rädern auch mehr und mehr Uneinsichtige unterwegs sind, steht für Polizist Grün außer Frage: "Mir fällt auf, dass sehr viele Zweiradfahrer immer rücksichtloser unterwegs sind." Ein unbelehrbarer Radler, der mit seinem bremsenlosen Bahnrad bereits im Herbst einen Unfall mit Verletzten verursacht hatte, kam nicht davon: Stefan Grün erkannte ihn jüngst erneut auf dem Rad und zog das Sportgerät dauerhaft aus dem Verkehr: mittels einer Sicherstellung.

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