Kommentar Pauke-Fachklinik muss schließen - Schlimme Nachricht

Es ist eine schlechte Nachricht, dass die Fachklinik der Pauke für Drogenkranke schließen muss. Denn damit fallen zahlreiche wichtige Therapieplätze für Menschen weg, die aus den unterschiedlichsten Gründen in die Suchtfalle geraten sind, aus der sie sich in aller Regel ohne fremde Hilfe nicht mehr befreien können. Eine fatale Entwicklung.

Denn auch andere Fachkliniken für diese Patientenklientel in NRW haben in jüngerer Vergangenheit ihre für die Gesellschaft ohne Frage so wichtige Arbeit einstellen müssen. Auch dort waren die Belegungszahlen rückläufig, so dass letztlich ein wirtschaftlicher Betrieb der Einrichtungen nicht mehr möglich war.

Wenn dafür wirklich, wie die Experten sagen, eine striktere Bewilligungspolitik des Rentenversicherungsträgers vor allem bei rückfälligen Drogenerkrankten verantwortlich ist, dann ist das ein Skandal. Natürlich müssen die Anträge auf Kostenübernahme sorgfältig geprüft werden. Aber jeder Mensch ist es wert - ja, auch nach mehreren erfolglosen Therapieversuchen - eine Chance auf Heilung zu erhalten, wenn er es denn möchte. Wer ihm diese Hilfe verweigert, weil er keine Erfolgsprognose mehr erkennen kann, gibt den Menschen auf. Das ist unmenschlich. Und mindestens genauso zynisch wie einst die Äußerung des damaligen JU-Politikers Philipp Mißfelder, Menschen über 85 sollten keine künstlichen Hüftgelenke mehr auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen.

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